Bockertöberle
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Die Bockertöberle sind ein über 100 Jahre bestehender Grombühler Männerclub, der insbesondere durch Aktivitäten in der Fastnachtssaison in Erscheinung tritt.
Namensherkunft
Bocker ist der fränkische Name des steifen Huts, der allg. als Melone bekannt ist und Anfang des 20. Jahrhunderts in der Männermode angesagt war. Der Wortbestandteil „Töberle“ bezieht sich darauf, dass die Herren damals schon mal „toben“ konnten, wenn jemand ihre kostspielige edle Kopfbedeckung mit einer Delle versah.
Geschichte und Vereinszweck
Den Namen und eigene Statuten gaben sich im Jahr 1909 fünf junge Männer aus Grombühl, als sie mit ihrem Stammtisch einen fröhlichen Ausflug nach Lengfeld unternahmen. Der Club sollte insbesondere der Geselligkeit und dem Frohsinn dienen. Vereinsintern gibt es seitdem regelmäßige Zusammenkünfte und Ausflüge. Auch sind die Herren - und Damen - im kulturellen Leben ihres Stadtteils aktiv. Insbesondere zeigen sie sich aber in der Faschingszeit mit ihrer eigenen Prunksitzung, aber auch bei den Würzburger Faschingszügen und dem Sturm auf Rathaus. Sogar beim Mainzer Faschingszug waren sie mehrfach vertreten.
Die Bockertöberle sind eine zahlenmäßig kleine Vereinigung. Die Statuten besagen, dass nicht mehr als 30 Mitglieder aufgenommen werden dürfen, um den Zusammenhalt nicht zu gefährden. Die Gemeinschaft hielt über zwei Kriege und trotz des Verbots in der NS-Zeit. 1950 wurde der Club wiedergegründet und besteht weiterhin.
Insignien
Der Bocker ist nach wie vor das Clubkennzeichen, wird aber nur zu einzelnen Veranstaltungen getragen. Er ziert auch die Anstecknadeln, die für besondere Verdienste an die Mitglieder verliehen werden.
Quellen
- Die „tobenden“ Männer mit dem „Bocker". Die Kleine Zeitung, 11. Januar 1984, S. 6
- Main-Post zum 100jährigen Bestehen
- Bruno Rottenbach: Die geheimnisvolle Pariser Droschkennummer 10416. Spaziergang durch das Würzburger Vereinsleben ..., in: 15 Jahrhunderte Würzburg. Eine Stadt und ihre Geschichte. hrsg. von Heinz Otremba und Bruno Rottenbach, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 442-461, S. 446 f.