Blasius Henner
Prof. Dr. Blasius Henner S.J. (* 11. Dezember 1713 in Würzburg; † 16. Mai 1759 ebenda) [1] war Physiker, Jesuit und Professor an der Universität Würzburg.
Leben und Wirken
Blasius Henner nahm 1727 das Studium an der Universität Würzburg auf. Am 25. September 1732 trat er in den Orden der Jesuiten ein. Seinen Studium schloss er mit einem Baccalaureat in Theologie am 17. August 1744 ab. [2]
Professor in Würzburg
1749 wurde Blasius Henner auf den von Fürstbischof Karl Philipp von Greiffenclau gestifteten Lehrstuhl für Experimentelle Physik berufen. Damit wurde die Lehre der Physik von der Philosophie abgetrennt. Blasius Henner legte den Grund zu einem physikalischen Museum (Sammlung). Auf Reisen durch Holland und Frankreich zusammen mit den Mathematikkollegen Anton Nebel und Heinrich Pfeffer [3] suchte er die besten Apparate zu akquirieren oder ließ solche in Augsburg und Würzburg fertigen. Die systematische Aufstellung nach den Teilgebieten der Physik erfolgte in einem grossen Saal mit 15 deckenhohen Glasschränken, die 1782 noch vorhanden waren jedoch 1867 von Rudolf Clausius in einem vernachlässigten Zustand vorgefunden wurden. [4] Die Inhalte seiner Vorlesungen veröffentlichte Blasius Henner in einem zweibändigen Werk in lateinischer Sprache. Der zweite Band wurde nach seinem Tod von seinem Bruder Georg Henner fertiggestellt, der auch sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Experimentalphysik wurde.
Veröffentlichungen
- Blasius Henner: „Conatus Physico-Experimentales De Corporum Affectionibus Tum Generalibus Tum Specialibus: Ad Usum Philosophiae Candidatorum Suscepti“ Bd. 1, Stahel (1756)
- Blasius Henner: „Conatus Physico-Experimentales De Corporum Affectionibus Tum Generalibus Tum Specialibus: Ad Usum Philosophiae Candidatorum Suscepti. De attributis corporum specialibus“ Bd. 2, Stahel (1761)
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Christian Bönicke: „Grundriss einer Geschichte von der Universität zu Wirzburg.“ (1782) S. 120 ff.
- Gregor Schöpf: „Historisch-statistische Beschreibung des Hochstifts Würzburg“ (1802) S. 45 f.
- A. Friedrich Ringelmann: „Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg in den letzten zehn Jahren“ (1835) 45 f.
- Wilhelm Conrad Röntgen: Zur Geschichte der Physik an der Universität Würzburg, Festrede zur Feier des dreihundertundzwölften Stiftungstages der Julius-Maximilians-Universität, gehalten am 2. Januar 1894, Würzburg 1894 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ Maria Reindl: „Lehre und Forschung in Mathematik und Naturwissenschaften, insbesondere Astronomie, an der Universität Würzburg von der Gründung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts“, Neustadt/Aisch (1966) S. 98
- ↑ Ludwig K. Walter: „Beiträge zur Würzburger Theologie“ Teil III.2 Die Graduierten von 1402 bis 2002
- ↑ Marcus Hellyer: „Catholic Physics: Jesuit Natural Philosophy in Early Modern Germany“ (2005) S. 189
- ↑ Christa Jungnickel, Russell McCormmach: „Intellectual Mastery of Nature. Theoretical Physics from Ohm to Einstein“ Vol. 1 (1990) S. 202