Aframühle

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Lage

Die Kürnach lief von der Schlüpferleinsmühle eine lange Strecke unbenützt bis in die Stadtnähe. Dort lag weit draußen seit der Mitte des 12. Jahrhunderts das Benediktinerinnenkloster St. Afra mit der Aframühle.

Geschichte

Die Mühle des Afraklosters wird erstmals 1281 erwähnt als „molendinum, quod inhabitat molendinaria, que pulcra nuncupatur, apud sanctam Afram“, also die Mühle, in der die Müllerin wohnt, die die schöne Müllerin genannt wird. Im 16. Jahrhundert wurde sie etwas verlegt.

Da die alten Wehranlagen der Stadt den Erfordernissen der Zeit mit ihrer gesteigerten Kriegskunst nicht mehr gewachsen waren, zeigte am 23. Februar 1656 Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn in einem Schreiben an die Stadträte seinen Beschluss zum Ausbau und Erweiterung der Stadtbefestigung an. Die Abbrucharbeiten des alten St.-Afra-Klosters wurden 1670/71 begonnen.

Die Wasserkraft der Kürnach wurde jedoch an dieser Stelle bald wieder genützt. Bereits 1680 folgte eine Pulvermühle [1] an ihrer Stelle. Um das Jahr 1700 wurde die Mühle zur Walkmühle [2] eingerichtet, die in der Folgezeit verschiedenen Besitzern gehörte. Von 1835 an war die Familie Eckert Besitzer dieser „Säge- und Schneidmühle“. [3] Sie wurde mehrfach erweitert, unter anderem wurde sie 1856 mit einem Türmchen versehen.

Thomas Memminger schreibt 1923 zur „Eckertschen Schneidmühle“, Schweinfurter Straße 2: „Ehemals Pulvermühle. Auf diesem Baugelände wird nach und nach das Heim der Reichsbahndirektion entstehen. Der erste Bauabschnitt umfaßt bei einer überbauten Fläche von 850 Quadratmetern längs der Schweinfurterstraße einen 50 Meter langen, von zwei Türmen eingerahmten Bau von 4 Stockwerken. Der Bauentwurf wurde von der hiesigen Reichsbahndirektion gefertigt. Der Neubau wurde Ende 1924 bezogen. Das Sägewerk wird vorläufig weiterbetrieben.“ [4]

Die Radstube verschwand erst 1959 völlig.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Einzelnachweise, Hinweise und Erläuterungen

  1. In einer Pulvermühle (früher auch Pulverstampfe genannt) wurden nach Erfindung bzw. Verbreitung des Schwarzpulvers im ausgehenden Mittelalter bis zur Neuzeit (etwa 1918) die zur Pulverherstellung notwendigen Zutaten Holzkohle, Schwefel und Salpeter gemahlen oder zerkleinert und zur explosiven Mischung zusammengestellt. Nähere Informationen bei Wikipedia [1]
  2. Eine Walkmühle ist eine seit dem Hochmittelalter eingesetzte Maschine zur Verarbeitung, Verdichtung und Veredelung von Geweben bei der Herstellung von Walkstoffen, die früher als Tuch bezeichnet wurden. Nähere Informationen hierzu bei Wikipedia [2].
  3. Adreßbuch für die kgl. bayer. Kreis- Haupt- und Universitätsstadt Würzburg. A. Stubers Buchhandlung, Würzburg 1872, S. CLXXVIII: Schweinfurter Staatsstraße 448, Eckert, Jos., Schneidmühlbesitzer [3]
  4. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 317

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