Franz von Hatzfeld

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Fürstbischof Franz von Hatzfeld
Gedenktafel für Fürstbischof Franz von Hatzfeld im Kiliansdom

Franz von Hatzfeld (* 13. September 1596 in Crottorf/Westerwald; † 30. Juli 1642 in Würzburg) war von 1631 bis zu seinem Tod 65. Bischof von Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Von Hatzfeld entstammte dem Familienzweig Hatzfeld-Wildenburg-Crottorf einer hessischen Adelsfamilie und hatte vier Brüder. Sein älterer Bruder war Melchior von Hatzfeld (1593-1658), hatte an der Universität Würzburg studiert und wurde im Dreißigjährigen Krieg kaiserlicher Feldherr unter Albrecht von Wallenstein.

Leben und Wirken

Franz durchlief eine gymnasiale Ausbildung und ein Studium in Einrichtungen der Jesuiten. Hier erwarb er einerseits einen sehr hohen Bildungsstand, andererseits hingebungsvolle Diszipliniertheit im Dienste der Kirche. 1625 wurde er vollberechtigtes Mitglied des Würzburger Domkapitels. Am 7. August 1631 erfolgte seine Wahl zum Bischof von Würzburg als Nachfolger von Philipp Adolf von Ehrenberg. Als Herrscher des katholischen Hochstifts unterhielt er gute Beziehungen zu Kurfürst Maximilian von Bayern.

Als schwedische Truppen im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs auf Würzburg vorrückten floh der Bischof ins Exil. Dort erhielt er die Priesterweihe und feierte seine Primiz bei den Jesuiten in Köln. Erst als 1634 die schwedische Fremdherrschaft durch Kaiser Ferdinand III. in Würzburg beendet war, kehrte er an seinen Hof zurück und versuchte hier das kirchliche und staatliche Leben wieder aufzurichten.

1631 empfing er die Bischofsweihe durch den Würzburger Weihbischof Zacharias Stumpf. In seiner gesamten Amtszeit behielt er die engen Beziehungen zu den Jesuiten bei. So schenkte er ihnen als Ersatz für die Bücher, die die Schweden dem Jesuitenkolleg geraubt hatten, Teile der von den Kaiserlichen wiedergewonnenen literarischen Kriegsbeute, die er angekauft hatte. Die Jesuiten klebten in jedes dieser Bücher einen gedruckten Zettel, der dies dokumentierte.

Das religiöse Leben suchte er durch Visitationen zu verbessern. Seine Bestrebungen im Sinne einer Gegenreformation blieben aber wenig erfolgreich.

Rektor der Universität Würzburg

Von 1631 bis 1636 war er Rektor der Universität.

Letzte Ruhestätte

Franz von Hatzfeld starb in Würzburg an einem Schlaganfall. Er ist im Dom St. Kilian beigesetzt.

Siehe auch

Quellen

  • Klaus Wittstadt: Würzburger Bischöfe 742-1979. Echter, Würzburg 1979
  • Angelika Pabel: Fürstengeschenk und Kriegsbeute. In: Einbandforschung 29 (2011), S. 62-66

Literatur

Winfried Romberg: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg 7. Die Würzburger Bischöfe von 1617 bis 1684. Walter de Gruyter Verlag, S. 235 ff. ISBN: 978-3-11-025183-8


Vorgänger Amt Nachfolger
Philipp Adolf von Ehrenberg Bischof
1631 - 1642
Johann Philipp von Schönborn
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