Ehemaliges Messungsamt

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Ehemaliges Messungsamt mit dem Weihnachtsrelief über der Eingangstüre in der Burkarderstraße 29 (1719)

Das Ehemalige Messungsamt war ein königlich-bayerisches Amtsgebäude im Mainviertel.

Standort

Das Amtsgebäude stand an der Burkarderstraße 29 (früher: Distrikt V, Nr. 245 [1]).

Geschichte des bayerischen Katasterwesens

Im Frühjahr 1800 benötigt Kaiser Napoleon während des Zweiten Koalitionskrieges zwischen Frankreich und Österreich für seine Heerführung dringend „astronomisch und geographisch richtige Karten“. Das französische Wissen über Vermessung, Topographie und Kartographie ist der Beginn einer rasanten Entwicklung in der bayerischen Vermessung. Als nach dem Frieden von Lunéville vom 9. Februar 1801 die Franzosen Bayern verließen, war die Kartierung im Kurfürstentum Bayern unvollendet geblieben. Um das Werk fertigzustellen, gründete der Kurfürst und spätere König Maximilian I. Joseph von Bayern am 19. Juni das „Topographische Bureau“. Im Gegensatz zur ursprünglichen Verwendung zu militärischen Zwecken, sollte die Katastervermessung auch der Zivilverwaltung zu Nutze kommen.

Noch heute bildet der Nordturm der Münchener Frauenkirche den Ausgangspunkt für die Blatteinteilung bayerischer Flur- bzw. Katasterkarten. 1808 ordnete König Maximilian I. Joseph von Bayern für das gesamte Königreich Bayern die Vermessung aller Grundstücke an. Ziel war es, eine gerechte und einheitliche Besteuerung zu erreichen. Die Grundsteuer bildete seinerzeit die Haupteinnahmequelle des Staates. Von Philipp Apian über Joseph von Utzschneider bis zu Alois Senefelder, prägten herausragende Persönlichkeiten die Geschichte der bayerischen Landvermessung und Kartographie.

Baugeschichte

Das Gebäude wurde 1719 von Joseph Greissing als dreigeschossiger Bau in städtebaulich exponierter Lage neben der Burkarder Kirche errichtet und war das letzte Wohnhaus des „Hochfürstlich Würzburgischen Stadt- und Landbaumeisters“. Es besaß einen hohen Sockel und eine Freitreppe im Westen. Über der Tür war ein Weihnachtsrelief von Jakob van der Auwera aus dem Jahre 1723 angebracht. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 brannte das Gebäude vollständig aus, die Außenfassade war noch erhalten.

Historische Abbildungen

Endgültiger Abbruch

Die Fassade wurde 1950/51 wegen der Schleusenumgestaltung und der Neuanlage der Uferstraße abgebrochen.

Heutige Zeugnisse

Das Relief befindet sich heute im Foyer der Reha-Klinik des Bürgerspitals zum Heiligen Geist.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort
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