Weinendes Engelchen
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Das weinende Engelchen ist ein Relief von Arthur Schleglmünig, das an den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 erinnert.
Standort
Das Original wurde nach dem Krieg vervielfältigt. Eine der Kopien ist in der Burkarder Kirche zu sehen. Ursprünglich lautete die Inschrift HORREO.
Quellen
Kirchenrat Wilhelm Sebastian Schmerl schreibt in den Erinnerungen „Wie wir den Untergang des alten Würzburg erlebten“ über das Engelchen:
- „Wie das weinende Engelchen von Würzburg entstanden ist. Es war im Sommer 1944, in der Zeit der ersten Bomben in Würzburg. Da ist der alte Bildhauer Artur Schleglmünig abends auf den Festungsberg gegangen um - furchtlos - von da aus die feindlichen Anflüge zu beobachten. An einem herrlichen Sommerabend sah er da wie Glühwürmchen leuchtend durch die laue Luft in Massen flogen und plötzlich war es ihm, als seien das die vielen Barockengelein, die ihren Auszug aus den Kirchen der Stadt halten. Eines davon glaubte er dann zu sehen, wie es mit seinem Flügelchen weinend die Augen bedeckte. Als er heimkam, sagte er tiefbewegt zu seiner Tochter: ,Du wirst sehen, Würzburg geht unter, die Engeli sind schon ausgezogen’. Alsbald hat er das weinende Engelein in Holz gebildet. Es gelang ihm, dieses Holzbild im Keller über die Katastrophe hinwegzuretten, und dann hat er das Urbild vervielfältigt. Die erste Nachbildung hängt in der Kirche von St. Burkard. Bis hin nach Übersee ist das weinende Engelein von Würzburg geflogen mit seiner lateinischen Inschrift: "Horreo", mich schaudert. Auch Beschauer des feinen Bildwerkes, welche die Katastrophe nicht erlebt haben, können das weinende Engelchen von Würzburg nicht ohne innere Bewegung betrachten.“ [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Sebastian Schmerl: Wie wir den Untergang des alten Würzburg erlebten. S. 5. In: Evangelischer Volkskalender 1951 (UB 28/Rp XXIII, 1874)