Ursulinen
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Die Ursulinen, eigentlich Gesellschaft der heiligen Ursula, lateinisch Ordo Sanctae Ursulae, Ordenskürzel OSU, früher auch Ursulinerinnen genannt, sind eine von Angela Merici 1535 in Brescia/Norditalien gegründete Ordensgemeinschaft, die in der Erziehung und Bildung von Mädchen tätig ist.
Namensgeber
Namensgeber ist die Hl. Ursula († 383 in Köln), die im vierten Jahrhundert den christlichen Glauben lebte und gemeinsam mit ihren Gefährtinnen den Märtyrertod starb. Sie und ihre zehn Glaubensschwestern sind heute im Wappen der Stadt Köln in der unteren Hälfte mit elf schwarzen Tränen verewigt.
Ordensgeschichte
Zunächst lebten in der Compagnia di Sant’Orsola („Gesellschaft der heiligen Ursula“) Frauen nach den Ordensregeln Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam, jedoch ohne durch die feierliche Profess und damit an die Klausur eines Klosters gebunden zu sein. Sie wohnten weiterhin in ihren Familien, trafen sich regelmäßig zu Gottesdienst, Gebet und geistlicher Weiterbildung und trugen auch weiterhin normale Kleidung. Ziel der Gemeinschaft war es, sich gegenseitig im religiösen Leben zu stärken und durch die Lebensführung andere zum Leben nach dem Evangelium zu ermutigen. Diese Gemeinschaft kann als erstes Säkularinstitut bezeichnet werden. Für diese Gemeinschaft schrieb Angela Merici eine Regel.
Nach Angelas Tod unterrichteten die Frauen den Katechismus, bis ihnen Karl Borromäus, der Erzbischof von Mailand, die Betreuung von Waisenmädchen übertrug. Zunehmend erteilten sie auch Unterricht in den Basisfächern Lesen, Schreiben, Rechnen und Handarbeit. 1566 erließ Papst Pius V. die apostolische Konstitution, die für Nonnen mit feierlichen Gelübden die sogenannte päpstliche Klausur vorschrieb. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts noch in Frankreich ansässig, wandelte sich die Gemeinschaft auf eigenen Wunsch in einen klausurierten Orden.
1639 kamen die ersten Ursulinen nach Deutschland und gründeten in Köln das erste Ursulinenkloster. 1660 holten fränkische Adelsfamilien Nonnen des Ursulinenordens zur Erziehung ihrer Töchter nach Kitzingen. Das dort errichtete Kloster wuchs schnell und konnte bald Nonnen zu neuen Gründungen entsenden. So auch 1712 nach Würzburg, wo Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau die Niederlassung genehmigte und ihnen das ehemalige Antoniterkloster als Domizil überließ.
Aufgabe
Wie schon zu Zeiten der Ordensgründung liegt der Hauptanteil der Arbeit der Ursulinen in der schulischen Erziehung von Mädchen. In Würzburg betreiben die Ordensfrauen in der St.-Ursula-Schule ein Gymnasium und auf dem Klosterareal eine Mädchenrealschule.
Kontakt
- Ursulinenkloster Mariä Verkündigung
- Augustinerstraße 17
- 97070 Würzburg