Synagoge in Untereisenheim
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Die ehemalige Synagoge in Untereisenheim stammte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und existiert heute nicht mehr.
Jüdische Gemeinde Untereisenheim
In Untereisenheim bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis Juli 1938. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Im benachbarten Obereisenheim werden 1532 die beiden Juden „Mosse vnnd Joslen zu Oberneysentzheim“ genannt, doch lebten dort in der Folgezeit nur wenige jüdische Familien. An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge mit einem Schulzimmer. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein jüdischer Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schächter [1] tätig war. Im Juli 1938 erfolgt die Auflösung der Gemeinde durch den Verband der Israelitischen Gemeinden in Bayern. 1940 lebte nur noch ein jüdisches Ehepaar am Ort, das auf Anweisung der Polizei Untereisenheim verlassen musste.
Zuordnung
Die Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat Kitzingen und war auch für Obereisenheim zuständig. Die Verstorbenen wurden auf dem Jüdischen Friedhof in Schwanfeld bestattet.
Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge wurde im Jahr 1868 errichtet, als eingeschossiger Natursteinbau mit einem Steilgiebel und einer schlichten Fassadengliederung mit Rundbogenfenstern und schloß direkt an das Wohnhaus des jüdischen Lehrers an. Auf Grund der zurückgehenden Zahl der Gemeindemitglieder konnte schon Anfang des 20. Jahrhunderts kein regelmäßiger Gottesdienst mehr abgehalten werden.
Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Februar 1938 wurde das Gebäude verkauft und danach als Getreidespeicher genutzt. 1972 wurde das Synagogengebäude abgerissen. Auf dem Grundstück befindet sich heute eine Garage und ein Gemüsegarten. Nach Aussagen älterer Anwohner muss sich unter dem Boden der Garage noch eine zugeschüttete Mikwe befinden.
Ehemaliger Standort
- Synagoge Untereisenheim
- Hadergasse 2
- 97247 Untereisenheim