Schiffswerft Neckermann & Hofmann

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Schiffswerft Neckermann & Hofmann Anfang der 1960er Jahre
Schiffswerft Neckermann & Hofmann in den 1970er Jahren

Die Schiffswerft Neckermann & Hofmann war eine Werft an der Südlichen Hafenstraße 11 im Neuen Hafen (Stadtbezirk Dürrbachau). Der Arbeitsschwerpunkt der Werft lag bei Reparaturen, Revisionen und dem Austausch von Motoren.

Geschichte

Die Schiffswerft Neckermann & Hofmann wurde 1946 von Frieda Neckermann und Hans Hofmann im Neuen Hafen zunächst als Handwerksbetrieb gegründet. [1] [2] Hans Hofmann war schon immer eng mit der Mainschifffahrt verbunden: Er war Schifffahrtskaufmann bei zwei Mainreedereien und lange Zeit Motor des Werftbetriebs. 1947 wurde die Werft auf eine Helling [3] mit 60 Meter Aufzuglänge erweitert. [4] Von 1953 bis 1958 wurde eine Schiffsbauhalle mit 55 Meter Länge und 10 Meter Breite errichtet. 1959 lief mit dem Fahrgastschiff „Undine“ das erste und einzige Fahrgastschiff vom Stapel. [5] Ebenfalls 1959 wurde die Helling auf eine Länge von 70 Meter ausgebaut. Östlich der Helling wurde 1963 ein Schiffsliegeplatz in den Fels gesprengt. Der Schiffsliegeplatz hatte eine Länge von 160 Meter, eine Breite von 25 Meter und eine Tiefe von drei Meter. [4] 1984 erfolgte die Gewerbeabmeldung und damit endgültige Schließung der Schiffswerft. [6] [7] Der Schiffsliegeplatz wurde verfüllt, die Helling zurückgebaut.

Leistungen der Werft

  • Schiffsneubau und Schiffsreparaturen
  • Schiffsschreinerei
  • Motoren- und Dieselwerkstätte (unter anderem Servicebetrieb für HATZ-Motoren) [8]
  • Revisionen
  • Einbau von Propangasanlagen

Schiffsneubau

Im Frühjahr 1959 erfolgte die Kiellegung des Fahrgastschiffes „Undine“. Die „Undine“ war seinerzeit das größte Fahrgastschiff auf dem Main und konnte damals bis zu 400 Passagiere aufnehmen. [5] Auch sechs Polizeiboote für die Wasserschutzpolizei wurden in der Werft einst gebaut: WSP 20 und WSP 24 im Jahr 1959, WSP 21 im Jahr 1962, WSP 23 im Jahr 1963, WSP 22 im Jahr 1965. [9] In Summe spielte der Schiffsneubau für die Schiffswerft Neckermann & Hofmann eine untergeordnete Rolle.

Heutige Situation

Das Gelände wurde nach die Schließung fortan als Stahlhandelsbetrieb bewirtschaftet, unter anderem durch die BASO Stahlhandel GmbH. Aktuell befindet sich auf dem Gelände ein Betonstahl-Biegebetrieb des Handelsunternehmens Gebr. Lotter KG. [10] Von der Werft waren bis zuletzt noch die Schiffsbauhalle und die Schreinerei (genutzt für Büroräume) erhalten. Der Abriss dieser Gebäude erfolgte jedoch 2021/2022.

Siehe auch

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Stadt Würzburg: Würzburger Adreßbuch 1947
  2. Staatsarchiv Würzburg: Errichtung, Nutzungsregelung und Betrieb einer Schiffswerft im Neuen Hafen Würzburg durch die Firma Neckermann & Hofmann aus Würzburg. Archivaliensignatur Wasser- und Schifffahrtsamt Würzburg 2520.
  3. Unter einer Helling versteht man ursprünglich den Platz in der Werft, auf dem ein Schiff gebaut wird, genau genommen die schräg abfallende Fläche, auf der es anschließend beim Stapellauf zu Wasser gelassen wird. Siehe Wikipedia: Helling
  4. 4,0 4,1 Bauakten der Schiffswerft Neckermann & Hofmann
  5. 5,0 5,1 Fränkische Personenschifffahrt (FPS): MS Undine von 1959 bis heute
  6. Stadt Würzburg: Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1985.
  7. Gewerbeabmeldung Schiffswerft Neckermann & Hofmann 1984, archiviert im Stadtarchiv Würzburg
  8. Hatz-diesel.de Ersatzteilliste für HATZ-Dieselmotoren, dort Seite 7
  9. Binnenschifferforum.de: WSP Bayern
  10. Lotter.de: Standorte

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