Norbert Kandler

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Dr. Norbert Kandler

Dr. Norbert Kandler (* 1951) ist Kirchenhistoriker und war Oberarchivrat im Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg.

Leben und Wirken

Kandler wuchs in Neubrunn/Lkr. Haßberge auf. Nach dem Besuch der Studienseminare der Abtei Münsterschwarzach, einer Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann in Bamberg erwarb er am Theresianum in Bamberg 1974 das Abitur. Nach dem Zivildienst, den er im St. Josefs-Stift in Eisingen ableistete, studierte er an der Universität Würzburg von 1975 bis 1981 Theologie. Nach drei Jahren als wissenschaftliche Hilfskraft wurde er 1984 als Angestellter beim Bistum Würzburg übernommen. Zum Doktor der Theologie wurde Kandler 1984 promoviert. Die Diakonenweihe empfing er im Jahr 2006 im Auftrag des Würzburger Bischofs Dr. Friedhelm Hofmann durch den melkitischen Patriarchen Gregor III.

Pfarrarchivverwaltung

Im Auftrag des Bistums Würzburg wertete Kandler ab 1981 Fragebögen an Geistliche aus, die mit den Machthabern im Nationalsozialismus in Konflikt kamen. Das Ergebnis aller Diözesen wurde 1984 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz in der Veröffentlichung „Priester unter Hitlers Terror“ herausgegeben. 1984 schuf die Diözese eine neue Arbeitsstelle, die Kandler übernahm. Diese sollte systematisch alle Pfarrarchive erfassen, die Seelsorger vor Ort beraten und die Aktenbestände sichern. Rund 600 Pfarreien und Kuratien hat er im Rahmen dieser Aufgabe besucht, manche sogar mehrfach. Vor allem galt es, die wertvollen Matrikelbücher der Pfarreien auf die Zukunft hin durch Mikroverfilmung zu sichern. Vordringlich lag das Augenmerk des Archivoberrats aber auf Sicherung des klassischen Aktenbestands. Das Würzburger Diözesanarchiv gehörte deutschlandweit zu den ersten, in dem die Kirchenbücher durch die Initiative des heutigen Direktors Professor Dr. Johannes Merz in digitalisierter Form genutzt und die Archivalien alle im neuen zentralen Diözesanarchiv in der Domerschulstraße zusammengefasst werden konnten. Am 5. Dezember 2011 wurde er in die Altersteilzeit verabschiedet.

Siehe auch

Quellen

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.