Maria Azela Hammer

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Sr. Maria Azela Hammer CSR (* 31. August 1872 in Arnstein; † 25. August 1951 in Heidenfeld) war Ordensschwester und Generaloberin der Erlöserschwestern.

Leben und Wirken

Sr. Maria Azela legte 1897 ihre Profess ab und war seit 1914 als Generalassistentin zuständig für die Krankenpflege. 1921 wurde sie Generalvikarin unter Mutter Maria Basilissa.

Generaloberin

Sr. Maria Azela Hammer war Generaloberin der Congregatio Sororum an Sancto Redemptore von 1933 bis 1947. Am nachhaltigsten wirkte sich nach der Machtergreifung 1933 durch die Nationalsozialisten die Aufhebung der ordenseigenen Schulen, die Absetzung aller klösterlicher Lehrkräfte, selbst die vielen Kindergärtnerinnen und Handarbeitslehrerinnen aus. Die abgesetzten Lehrkräfte und Kindergärtnerinnen erhielten kein Gehalt mehr und hatten auch keine Pensionsansprüche. Neben den seit 1938 wachsenden Steuern - die katholischen Orden wurden im Dritten Reich nicht mehr als gemeinnützig anerkannt - stellten die dadurch verursachten finanziellen Probleme eine kaum zu bewältigende Last für die Gemeinschaft dar.

Die aus ihrem ursprünglichen Beruf genommenen Lehrerinnen und Kindergärtnerinnen, die zum Teil dann als Seelsorgehelferinnen in Pfarreien eingesetzt wurden oder in den Verwaltungsdienst der Universiätskliniken traten, wurden nach Kriegsende wieder aus der Klinikverwaltung abgelöst, weil nun wieder großer Bedarf nach geschulten Lehrkräften und Kindergärtnerinnen bestand.

Am schlimmsten wirkte sich das Verbot aus, Novizinnen aufzunehmen. So manche Aspirantin versuchte in der Verbotszeit wenigstens bei den Caritasschwestern aufgenommen zu werden, auf die die Machthaber während des Krieges für den Lazarettdienst nicht verzichten konnten. Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, wurden einhundert Erlöserschwestern auf die Lazarette in Würzburg, Rothenburg ob der Tauber, Tauberbischofsheim und Erlangen verteilt. Auch sind in vielen Krankenhäusern, in denen Schwestern arbeiteten, Lazarette eingerichtet worden. Die Pflegekräfte wurden von der deutschen Wehrmacht zwangsverpflichtet.

1941 stieg die Zahl der Frauen und Kinder, die aus bombenkriegsgefährdeten Gebieten evakuiert wurden und im Mutterhaus Aufnahme fanden. Volksdeutsche Zwangsumsiedler kamen in steigender Zahl nach Eichelsdorf, Lülsfeld und in das St. Josefshaus Gemünden am Main, das die behinderten Kinder im November 1940 verlassen mussten. Nicht alle von ihnen konnten in der Heilanstalt zu Lohr am Main überleben. Die Erlöserschwestern der meist von der Euthanasie betroffenen Behinderten konnten den Abtransport ihrer Schützlinge nicht verhindern.

Viele Heime und Schwesternhäuser der Erlöserschwestern wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und mussten nach Kriegsende wieder mühevoll aufgebaut werden. Noch schwerer machten den Erlöserschwestern personelle Probleme. Kündigungen vieler Gestellungsverträge und vielfache Auflösung von Filialen der Kongregation waren die zwingende Folge des Nachwuchsmangels. Keine der Nachfolgerinnen von Mutter Maria Azela war von der bitteren Aufgabe frei, Stationen auflösen zu müssen.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Erik Soder von Güldenstubbe: Kongregation der Schwestern des Erlösers. Geschichte und Gegenwart. Würzburg 2009, S. 69 ff.
  • Erik Soder von Güldenstubbe: Die Schwestern des Erlösers - Geschichte einer Schwesterngemeinschaft 1849-2016. Würzburg 2017 (Online-Fassung)
  • Mutterhaus der Schwestern des Erlösers, Klöster in Bayern, Haus der bayerischen Geschichte, S. 2
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