Leo Trepp
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Leo Trepp ( (* 4. März 1913 in Mainz; † 2. September 2010 in San Francisco/Kalifornien) war jüdischer Rabbiner und letzer Philosophie-Doktorant während des Nationalsozialismus in Würzburg.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur 1931 studierte er Philosophie und Philologie an den Universitäten Frankfurt und Berlin. Er promovierte am 16. Juni 1935 an der Universität Würzburg Er war damit der letzte jüdische Student, der unter der Herrschaft der Nationalsozialisten an der Philosophischen Fakultät der Universität promoviert wurde.
Geistliche und wissenschaftliche Laufbahn
Gleichzeitig machte Trepp eine Ausbildung zum Rabbiner an der Talmudhochschule in Frankfurt und dem Rabbinischen Seminar in Berlin, wurde 1936 ordiniert und trat am 22. November das Amt eines Landesrabbiners in Oldenburg an, das er bis 1938 ausübte. Zusammen mit seinen männlichen Gemeindemitgliedern wurde Trepp zunächst in Oldenburg in sogenannte Schutzhaft genommen. Gemeinsam mit 42 anderen Männern wurde Trepp anschließend in das KZ Sachsenhausen deportiert. In Folge eines Einspruchs des damaligen britischen Chief Rabbi Joseph Hertz wurde er aus dem KZ entlassen und emigrierte am 18. Dezember 1938 zunächst nach England und dann in die USA, wo er an der Harvard University in Massachusetts und der University of California in Berkeley studierte und gleichzeitig als Rabbiner in verschiedenen jüdischen Gemeinden tätig war. 1951 wurde er ans Napa College in Kalifornien berufen, deren geisteswissenschaftlicher Fakultät er als Professor für Philosophie und Geisteswissenschaften bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1983 angehörte. Seit 1983 lehrte er beinahe jährlich als Professor für Judaistische Studien im Fachbereich Evangelische Theologie an der Universität Mainz, seit 1988 als Honorarprofessor.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1985: Goldenes Doktor-Diplom
- 1997: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 2010: Ehrenmitglied der Universität