Julius Tafel

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Julius Tafel, ca. 1895
Julius Tafel, ca. 1905

Prof. Dr. Julius Tafel (* 2. Juni 1862 in Choindez/Kanton Jura; † 2. September 1918 in München) war Chemiker und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

1884 promovierte er bei Emil Fischer und war ab 1888 dessen wissenschaftlicher Assistent und Privatdozent an der Universität Würzburg.

Professor in Würzburg

1898 wurde er zunächst außerordentlicher Professor, ab 1902 Extraordinarius und ein Jahr später Ordinarius und Vorstand des Chemischen Instituts der Universität Würzburg. Seine Wohnung war im früheren Chemischen Institut in der Maxstraße 4. 1910 musste er sich aus gesundheitlichen Gründen vom Berufsleben zurückziehen und schied aus Verzweiflung über seine unheilbare Krankheit 1918 in München freiwillig aus dem Leben.

Namensgeber

Folgende Begriffe in der organischen Chemie verdanken ihre Bezeichnung Julius Tafel:

Tafel-Umlagerung
in der organischen Chemie: von Julius Tafel 1907 entdeckte Gerüstumlagerung bei der elektrolytischen Reduktion von substituierten Acetessigestern in alkoholischer Schwefelsäure an einer Bleikathode.
Tafelgesetz oder -beziehung
Elektrochemie: bei genügend hoher Überspannung ist der Logarithmus des Stromes eine lineare Funktion der Überspannung (Tafel law or relation or relationship).
Tafelsteigung
Elektrochemie: die Steigung der Auftragung nach (2) (Tafel slope); die Auftragung heißt auf englisch Tafel line
Tafelmechanismus
Elektrochemie: in der elektrolytischen Wasserstoffabscheidung der Mechanismus, bei dem zuerst unter Ladungsübergang adsorbierte Wasserstoffatome gebildet werden, die dann katalytisch rekombinieren.

Publikationen (Auszug)

  • „Über Indazol und Chinazol“, Inaugural-Dissertation, Nürnberg/ G. Dietz Verlag 1884, 8°
  • „Eine neue Darstellungsmethode der Amino-Körper der Fettreihe“, Habilitationsschrift, Würzburg /H.Stütz Verlag, 1888, 8°, 60 pp.
  • „Über Strychnin, I. Abhandlung“, März 1891.
  • „Über Strychnin, II. Abhandlung“, Januar 1892.
  • (Heinrich Günter) „Isomere 2,5-Diaminohexane 1892“, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Volume 28, Issue 1, pages 379–385, Januar–April 1895.
  • „Über die sogenannte indirekte Esterbildung. Zeitschrift für physikalische Chemie“, 1896.
  • (Gottlieb Fenner) „Über 2-Methylpyrrolidin“, 1898.
  • „Reaktionsfähigkeit organischer Ammonium-Salze“, 1898.
  • „Über die Polarisation bei kathodischer Wasserstoffentwicklung“. Zeitschrift für physikalische Chemie, 1904.
  • (Bruno Emmert) „Über die Ursache der spontanen Depression des Kathodenpotentials bei der Elektrolyse verdünnter Schwefelsäure“. Zeitschrift für physik. Chemie 1905.
  • (Hermann Stern) „Über die Diamino-bernsteinsäure Äthylester“. Würzburg, 1905.
  • (Paul Lavaczeck) „Über Thio-pyrrolidon“. Universität Würzburg 1905.
  • (Bruno Emmert) „Zur Kenntnis der elektrolytischen Reduktion des Succinimids“. Universität Würzburg 1905.
  • „Kathodfenpotential und elektrolytische Reduktion in schwefelsaurer Lösung“. Sonderabdruck aus der Zeitschrift für Elektrochemie, 1906
  • „Eine merkwürdige Bildungsweise von Quecksilberalkylen“. Oktober 1906.
  • (Otto Wassmuth) „Über Pyrrolidon“. Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Volume 40, Issue 3, pages 2831–2842, Juni–August 1907, Würzburg, Juni 1907.
  • (Paul Lavaczeck) „"Über Thio-Pyrrolidon II. 1907.
  • (Hans Hahl) „Vollständige Reduktion des Benzyl-Acetessigesters“. Würzburg 1907.
  • „Über Zwischenprodukte bei chemischen Reaktionen“. Würzburg 1907.
  • (Percy Alfred Houseman) „Zur Kenntnis des Isopurons“. Würzburg, August 1907.
  • (Julius Dodt) „Reduktion von Theophyllin und Paraxanthin“. Würzburg 1907.
  • (Julius Dodt) „Acidität der Desoxyxanthine“. Würzburg, August 1907.
  • (Herbert Bryan Thompson) „Elektrolytische Reduktion der Äthyl-Barbitursäuren“. Oktober 1907
  • (Hans Hahl) „Über die elektrolytische Reduktion des Hydroxylamins an Kupferkathoden“. Chemikerzeitung 1908.
  • (Rudolf Mayer ) „Hydrolyse von Xanthinen und Desoxyxanthinen“. Würzburg 1908.
  • (Wilhelm Jürgens) „Darstellung von Kohlenwasserstoffen durch die elektrolytische Reduktion von Acetessigestern“, Würzburg Juni 1909.
  • (Edward P. Frankland) „Diaminosäuren aus Desoxyxanthinen“, Würzburg August 1909.
  • „Elektrolytische Reduktion von Isoamyl-methyl-Keton zu Isoheptan."
  • „Ungesättigte Bleialkyle, Universität Würzburg“, Januar 1911.
  • (August Herterich) "1-Methyl-desoxyxanthin Universität Würzburg“, April 1911.
  • (Wilhelm Scheps) „Über die elektrolytische Reduktion von Anisaldehyd.“ Universität Würzburg, Juli 1911.
  • „Bildung metallorganischer Verbindungen bei der elektrolytischen Reduktion“, November 1912.

Siehe auch

Weblinks

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