Jugendbegegnungsstätte von Mariannhill
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Die Jugendbegegnungsstätte von Mariannhill war ein Jugendtreff in den Räumlichkeiten der Kongregation Mariannhiller Missionare.
Geschichte
1967 eröffnete Pater Barnabas Stephan das Jugendzentrum im Mariannhiller Kloster Würzburg am Mönchberg zu einer Zeit als der Begriff „Jugendzentrum“ für viele noch ein Fremdwort war. Er war somit ein Pionier der „offenen Jugendarbeit“. Sein Orden hatte ihn zur Jugendarbeit freigestellt. Angefangen hatte er in der Zeit der Hippies und Blumenkinder, den sogenannten „Jesus-Freaks“ - „eine schöne Zeit, eine Zeit der geistigen und menschlichen Erweckung“, meinte der Pater. Ihre Schattenseite war der Beginn der Drogenwelle. Er wurde zu einem Fachmann in Drogenkreisen, was sich in Jugendkreisen schnell herumsprach...
Zum 20-jährigen Jubiläum 1987 machte Sozialreferent Dr. Peter Motsch deutlich, welche Ausnahmeposition der Pater mit seiner Einrichtung einnahm. „Offene Jugendarbeit ist ein hartes Geschäft, eines der härtesten überhaupt. Nach drei bis fünf Jahren sind die meisten Betreuer psychisch am Ende“, sagt Motsch. Pater Barnabas war nach 20 Jahren nicht am Ende. „Mit der Jugend unterwegs zu neuen Ufern“ lautete seine Devise.
Viele Jugendliche haben ihn kennengelernt. Tausende in der Begegnungsstätte. Hunderte in Einzelgesprächen unter dem Dach des Klosters mit dem achteckigen Turm. Ministranten und Jugendgruppen kannten die Räume von Wochenendseminaren. Die Problemliste seiner Gesprächspartner war lang. Selbst- und Berufsfindung, Lebenshilfen, Existenzängste, Arbeitslosigkeit, Alkohol, Okkultismus, Esoterik und Sekten waren Themen, die ihn bis zu 20 Einzelgespräche pro Woche beschäftigten.
Pater Barnabas leitete die Jugendbegegnungsstätte bis 1992.
Bildergalerie
- Jugendbegegnungsstätte von Mariannhill
© Roland Pleier (1992)
Siehe auch
Quellen
- Main-Post: „Devise blieb: Mit der Jugend unterwegs zu neuen Ufern“ (3. Januar 1987)