Joseph Raphael Tatz
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Joseph Raphael Tatz ( † nach 1745) war Bauzeichner und Bauingenieur im 18. Jahrhundert.
Leben und Wirken
Der Ingenieurleutnant Tatz arbeitete zunächst bei Johann Lucas von Hildebrandt als Zeichner. 1734 kommt es beim Bau von Schloss Wernerck zum Zerwürfnis zwischen den beiden, da Hildebrandt sich von Tatz hintergangen fühlte. 1735 wird Tatz als Günstling von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn unter Balthasar Neumann stellvertretender Leiter der Hofbaukommission. Neumann und Tatz beharkten sich jahrelang auf der Baustelle der Residenz, Neumann sah "so gar wenige Vortheil in der arbeit" des Tatz. Besonders unzufrieden war Neumann mit Tatz, dessen eigenmächtiges Handeln dazu führte, dass Tatz sich in der Errichtung der Häuser mit fremden Federn geschmückt hatte. Tatzens Ruf war spätestens seit einem Baumaterialskandal 1737 als Architekt ruiniert. 1742 verfaßt er eine Schmähschrift auf Neumann, über die ein Zeitgenosse schreibt, sie sei "sehr einföltig gemacht", aber "die pure warheit" und jedermann habe den Tatz bedauert. Neumann mobbte ihn aus dem Amt und 1745 verschwand Tatz spurlos.
Siehe auch
Quellen
- Erich Schneider: "... so muss der unruhige Lieutenant Taz allzeit Ungelegenheit machen." - Balthasar Neumann und Joseph Raphael Tatz, in Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, 52. Ausgabe, 2002
- Wolfgang Jung: Der streitbare Baumeister - Balthasar Neumann Onlinefassung
- Franziska Hauck: Zum Gedächtnis.... Gedenktafeln der Würzburger Altstadt, S. 38