Johann Valentin Rathgeber
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P. Johann Valentin Rathgeber OSB (* 3. April 1682 in Oberelsbach/Rhön; † 2. Juni 1750 in Kloster Banz) war Benediktinerpater, Musiker und Komponist.
Leben und Wirken
Erste Musikstunden erhielt Johann von seinem Vater, der als Organist und Lehrer tätig war. Nach dem Besuch der Lateinschule begann er mit 19 Jahren ein Studium an der Universität Würzburg, zunächst in den Fächern Rhetorik, Mathematik und Rechtswissenschaften, später wechselte er in die Theologie.
Musikalische Laufbahn
Rathgeber wirkte nach seinem Theologiestudium zunächst ab 1704 in Würzburg als Schulmeister und Organist am Juliusspital. 1707 ging er als Musiker und Kammerdiener des Abtes nach Kloster Banz, wo er mit dem Ordensnamen Valentin in den Benediktinerorden eintrat. Am 21. September 1709 empfing er im Würzburger Kiliansdom die Subdiakonatsweihe, am 20. September 1710 die Diakonatsweihe und 19. September 1711 die Priesterweihe.
Von 1729 bis 1738 trat er ohne Erlaubnis seines Abtes eine umfangreiche Konzertreise an. Nach seiner Rückkehr wurde er nach kurzer Haft und Ablegung einer Generalbeichte wieder in den Orden aufgenommen und verbrachte den Rest seines Lebens im Kloster.
Komponist
Insbesondere liturgische Lieder gehörten zu seinem kompositorischen Hauptwerk. Er schrieb unter anderem 164 Offeratorien (Lieder zur Gabenbereitung), sechs Tantum Ergo, drei Magnifikats, zwei Te Deum, ein Requiem und 42 Messen. Seine Musikstücke sind auch heute noch vielfach im „Gotteslob“ enthalten.
Siehe auch
Literatur
- Michael Kämmle (Hrsg.), Lexikon Fränkischer Musiker, Nürnberg, 2012, S. 37.