Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI)

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Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (abgekürzt: HIRI) ist eine gemeinsame Einrichtung des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Es wurde am 24.Mai.2017 offiziell gegründet und ist das erste Helmholtz-Institut in ganz Unterfranken. [1]

Zielsetzung

Zunehmende Antibiotika-Resistenzen, chronische Infektionen und neu auftretende Krankheitserreger stellen starke Herausforderungen für das Gesundheitssystem dar. Einen wichtigen Ansatzpunkt bieten hierbei Ribonukleinsäuren (RNA).

Während in den letzten Jahren die zentrale Bedeutung von RNA in regulatorischen und sensorischen Zell-Prozessen deutlich wurde, ist ihre Rolle bei Infektionsprozessen weitgehend unverstanden. Dank interdisziplinärer Expertise und modernster Infrastruktur soll am HIRI das große Potential von RNA für die Diagnostik und Behandlung von Infektionskrankheiten nutzbar gemacht werden.

Geschichte

Die Idee, RNA- und Infektionsforschung in einem integrativen und interdisziplinären Ansatz zu vereinen, entstand im Jahr 2013 zwischen RNA-Biologen der JMU und Infektionsbiologen des HZI. „Bis vor kurzem wurde die Bedeutung von RNA-Molekülen in Infektionsprozessen unterschätzt. Heute wissen wir, dass RNAs mit vielen Molekülen der Wirtszelle und der Krankheitserreger interagieren“, sagt Prof. Jörg Vogel, HIRI-Gründungsdirektor und Träger des Leibniz-Preises. Im Februar 2014 entstanden bei einem ersten Treffen zwischen Wissenschaftlern von JMU und HZI in Würzburg ein erstes Konzept für die Zusammenarbeit, das im Anschluss mit dem Ziel eines neuen, gemeinsamen Instituts verdichtet wurde: Mit neuesten Technologien die vielfältigen Interaktionen von RNA in Infektionsprozessen detailliert zu untersuchen und so zum Beispiel neue Zielstrukturen für Therapien zu identifizieren. 2016 hat ein international besetztes Gutachtergremium das Konzept des HIRI als „herausragend“ begutachtet. Alle zuständigen Gremien haben dem Aufbau des HIRI ebenfalls zugestimmt, sodass am 24. Mai 2017 schließlich die Gründungsvereinbarung durch die Zuwendungsgeber sowie der Kooperationsvertrag zwischen JMU und HZI im Rahmen eines Festaktes unterzeichnet werden konnten.

Leitung

Gründungsdirektor ist Leibnizpreisträger Prof. Dr. Jörg Vogel, Biochemiker und seit 2009 Professor für Biochemie und Direktor am Institut für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) an der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Forschungsbereich

Als weltweit erstes Institut seiner Art verbindet das HIRI den innovativen Bereich der Ribonukleinsäure (RNA)-Biologie mit der Infektionsforschung. RNA birgt ein außerordentliches Potenzial als Angriffspunkte für Medikamente und Therapeutika. Mit neuen Technologien wollen die Forscher des HIRI diese Möglichkeiten erschließen. Dazu widmen sie sich der Aufklärung RNA-basierter Mechanismen bakterieller und viraler Krankheitserreger in Infektionsprozessen. Auf Basis dieser Erkenntnisse wollen die Forscher neue Therapieansätze etablieren und durch die Entwicklung pharmazeutischer Anwendungsformen in den klinischen Einsatz bringen.

Der Freistaat Bayern finanzierte die Startphase des HIRI sowie einen eigenen Neubau mit insgesamt 46,5 Millionen Euro. Die Anschlussfinanzierung ab 2021 ist mit jährlich 5,5 Millionen Euro von Bund und Land geplant. Langfristig sollen bis zu 150 Wissenschaftler am HIRI forschen.

Siehe auch

Weblinks

Hinweise

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