Friedrich Julius Stahl

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Friedrich Julius Stahl

Prof. Dr. Friedrich Julius Stahl (ursprünglich: Julius Jolson; * 16. Januar 1802 in Würzburg; † 10. August 1861 in Bad Brückenau) war Rechtsphilosoph, Jurist und Politiker.

Leben und Wirken

Mit nur drei Jahren zog Stahl mit seinen jüdischen Eltern nach München. 1819 beschloss er zur evangelisch-lutherischen Kirche überzutreten und nahm bei der Taufe den Namen Friedrich Julius Stahl an. Im Wintersemester 1819/20 begann er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit dem Jurastudium. 1821 wechselte Stahl nach Heidelberg und im Wintersemester 1822/23 setzte er sein Studium an der Erlanger Universität fort. Wegen seiner burschenschaftlichen Aktivitäten wurde er am 20. April 1824 für zwei Jahre von der Universität relegiert. 1926 promovierte er in Würzburg über den Vorzug des Besonderen vor dem Allgemeinen im Recht.

Professor in Würzburg

1827 habilitierte sich Stahl in München über das ältere römische Klagerecht und erhielt dort eine undotierte Privatdozentenstelle. Um dem in Würzburg von Gottfried Eisenmann herausgegebenen liberalen Bayerischen Volksblatt entgegenzutreten, gründete die bayerische Regierung 1830 die Zeitschrift Der Thron- und Volksfreund und setzte Stahl als Redakteur ein. Zu Beginn des Wintersemesters 1832/33 wurde er nach Würzburg versetzt und zum ordentlichen Professor für Rechtsphilosophie, Pandekten und bayerisches Landrecht ernannt. 1834 kehrte Stahl an die Erlanger Universität zurück, lehrte Kirchenrecht, Staatsrecht und Rechtsphilosophie. 1840 wurde Stahl als Professor für Rechtsphilosophie, Staatsrecht und Kirchenrecht nach Berlin berufen.

Staats- und kirchenpolitische Laufbahn

1837 wählte ihn die Erlanger Universität als ihren Abgeordneten in die Zweite Kammer des Bayerischen Landtages, wo er für eine bessere Ausstattung der Universitäten eintrat.

1848 gründete u.a. Stahl die Neue Preußische Zeitung (bekannter als „Kreuzzeitung“) um die Organisation der späteren konservativen Partei voranzutreiben. Im Februar und März 1849 verfasste er einen Entwurf für eine konservative Partei, in dem er die Leitlinien künftiger konservativer Politik umriss.

Auch auf kirchlichem Gebiet nutzte Stahl seine Stellung als Mitglied des altpreußischen Evangelischen Oberkirchenrates (1852–1858). Er war Mitglied der preußischen Generalsynode 1846, sowie gemeinsam mit August von Bethmann-Hollweg Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags von 1848 bis 1861.

Werke

  • F. J. Stahl: Philosophie des Rechts. Band 1 und 2, Berlin 1833
  • F. J. Stahl: Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten. Erlangen 1840

Mitgliedschaft

Stahl war Mitglied der Burschenschaft Germania zu Würzburg.

Siehe auch

Weblinks

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