Freirad
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Freirad war der Name eines Projektes, das in der Würzburger Innenstadt einen kostenlosen Fahrradverleih mit mehreren Leihstationen eingerichtet hatte. Die Idee für dieses Netz an kostenfrei verfügbaren, speziell gekennzeichneten Fahrrädern entstand beim Fahrrad-Arbeitskreis des Umsonstladen Luftschloss - das Projekt startete am 27. April 2013. Der Arbeitskreis setzte sich aus fahrradbegeisterten Würzburgern zusammen, die sich unentgeltlich in ihrer Freizeit für das Projekt engagierten und keine kommerziellen Absichten verfolgten. Im Sommer 2017 wurde das Projekt eingestellt.
Fahrräder
Rund 15 bis 20 Räder wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es handelte sich dabei um gebrauchte Fahrräder, die der Arbeitskreis als private Spenden erhalten hatte und die in Eigenregie repariert und neu lackiert wurden. Die Fahrräder erfüllten die Anforderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), waren somit mit Licht, Reflektoren, Klingel und funktionierenden Bremsen ausgestattet.
Die Freirad-Fahrräder waren alle speziell gekennzeichnet: Man erkannte diese zum einen an lackierten Blechen, die an jedem Fahrrad angebracht waren. Daneben außerdem an der Lackierung: Alle Felgen waren rot lackiert, die Rahmen wiederum entweder grün oder auch blau. Jedes Fahrrad hatte einen eigenen Namen - Namensgeber waren letztendlich die ehrenamtlichen Helfer des Freirad-Projektes.
Freirad an der Talavera (noch ohne Logo)
Ehemalige Leihstationen
|
Regeln
Für den Erfolg des Projektes und einen möglichst reibungslosen Ablaufs mussten einige Regeln beachtet werden:
- Zuerst musste der Benutzer den Code für das Fahrradschloss abrufen. Hierfür war eine einmalige, kostenlose Registrierung im Umsonstladen, im Weltladen oder in der Umweltstation der Stadt Würzburg notwendig.
- Im Anschluss musste das Rad geprüft werden: Gehen Bremse und Licht? Haben die Reifen genug Luft?
- Rad in Ordnung?! – Gute Fahrt!
- Spätestens am nächsten Tag sollte der Benutzer das Fahrrad zurück an eine der Stationen bringen und anschließen, so dass es anderen Interessenten wieder zur Verfügung stand.
- Bei Schäden am Fahrrad sollte der Fahrrad-AK per SMS informiert werden, damit die Schäden schnell behoben werden konnten. Relevant waren: Name des Fahrrades, Standort und Beschreibung des Schadens bzw. der Schäden.
- Wer mutwillig die Fahrräder beschädigte, nicht an die Stationen zurückbrachte oder die Fahrradschlösser stahl, schadete damit massiv dem ganzen Freirad-Projekt.
Ziele
„Ziel des Projekts ist, Menschen den kostenfreien und spontanen Zugang zu einem Fahrrad zu ermöglichen und somit eine von finanziellen Mitteln unabhängige Möglichkeit der Mobilität zu schaffen. Zudem möchte das Projekt „Freirad“ eine ökologische Alternative zum Gebrauch von PKWs im Stadtgebiet bieten.“
Einstellung des Projekts
Das Freirad-Projekt wurde ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern geschultert. Zuletzt trafen sich jeden Donnerstag mindestens drei Helfer der Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt, um defekte Fahrräder zu reparieren und wieder in den Verleih zu bringen. Letztlich war der Aufwand derart groß, dass das Team das Projekt einstellen musste. Die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt besteht allerdings weiter.
Pressespiegel
- Main-Post: „Gratis aufs Rad: Das Luftschloss macht's möglich“ (9. Mai 2014)
- Main-Post: „Fahrräder „for free““ (29. April 2013)
Quellen / Weblinks
Trivia
Ähnliche Projekte gibt bzw. gab es auch in anderen Städten, z.B. „radlos" in Marburg.