Franz von Paula Schwerdtlen

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Franz von Paula Schwerdtlen (* 14. Mai 1785 in Bamberg; † 20. Oktober 1871 in Würzburg) war der letzte Universitätsbuchbinder, der in der Würzburger Universitätsmatrikel aufgeführt ist.

Leben und Wirken

Schwerdtlen ging in Bamberg in die Lehre. Anschließend hielt er sich längere Zeit in der Schweiz auf, wo er sich besonders mit dem Marmorieren von Leder beschäftigte. 1809 trat er als Geselle in die Buchbinderwerkstatt der Witwe von Stephan Ringelmann ein, wo er bis zu seinem Tod arbeitete.

Am 9. Januar 1819 wurde am zum Universitätsbuchbinder bestellt. In solider Handwerksarbeit fertigte er mehr als 60 Jahre alle Einbände für die Universitätsbibliothek, auch für Handschriften, z.B. für die Historienbibel des Diebold Lauber aus dem 15. Jahrhundert (UB Würzburg, M.ch.f. 25 [1]). Ein ganz außergewöhnliches Beispiel für seine Kunstfertigkeit bildet der Einband zur Prachtausgabe von "Serenissimi principis Ferdinandi Hispaniorum infantis … triumphalis introitus in … Gandavum 1636" (UB Würzburg, 35/E 1.601). Der rote Maroquinband mit Goldprägung und prachtvoller Intarsien-Doublüre aus verschiedenfarbigem Leder wurde um 1812 offenbar als Schwerdtlens Meisterstück angefertigt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Abklatsch, Falz und Zwiebelfisch: 525 Buchdruck und Bucheinband in Würzburg. Ergon, Würzburg, 2004. ISBN-10: 3899133668
  • Heinrich Endres: Die Würzburger Universitätsbuchbinder des 18. Jahrhunderts. In: Festschrift Ernst Kyriss, Stuttgart 1961, S. 361-374.
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.