Wohngebäude Würzburger Straße 18 (Prosselsheim)
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Das Wohngebäude Würzburger Straße 18 ist ein Baudenkmal in Prosselsheim.
Geschichte
An der Straßengabelung zur Froschgasse und zur Straße mit den Routen Fahr, Bamberg, Escherndorf und Dettelbach - Kitzingen stand das älteste Rathaus Prosselsheim, bis 1727 ein gotisches Fachwerkhaus mit überdachter Außentreppe zum 1. Stock. Im Erdgeschoss war die Gemeindebäckerei untergebracht, die bis 1963 als solche geführt wurde. An diesem Rathaus befand sich auch der Pranger, an dem misstätige Personen stehen mussten, dem Spott der Dorfbewohner ausgesetzt.
Durch die Integration des Backhauses im Rathaus wurde die Wertschätzung des Bäckerhandwerks gezeigt. Dies war ebenso in Püssensheim, wo Schule, Rathaus und Backhaus in einem Gebäude vereinigt waren. Die Arbeiten des Landmannes, des Müllers und Bäckers galten im Mittelalter als die ersten drei der sieben Künste.
1726 ließ die Gemeinde Prosselsheim das Rathaus ganz oder teilweise abreißen und neu errichten. Das Wappen des damals herrschenden Fürstbischofs Christoph Franz von Hutten arbeitete der Bildhauer Johann Sebastian Benckh in Würzburg. Es wurde über der Eingangstüre angebracht, wo es sich noch heute befindet.
Erst zur Zeit des Gemeindebäckers Otto Rösner nach 1932 veränderte man die Frontseite des Hauses durch den Einbau einer Garage.
Das alte Rathaus blieb Versammlungsort des Dorfgerichtes, später der Gemeindeverordneten, bis 1873. In diesem Jahr konnte Prosselsheim die alte Amtskellerei kaufen. Das alte Rathaus diente ganz den jeweiligen Bäckern. Es war von nun an ausschließlich „Gemeindebäckerei“ - bis 1963. Leo Endres war der letzte Gemeindebäcker von Prosselsheim. Gemeindebäcker Geor Kiesel kaufte 1873 die zweite Schule vor der Kirche und richtete hier eine eigene Bäckerei ein. Bis 1932 befanden sich in Prosselsheim drei Bäckereien.
Baubeschreibung
„Wohngebäude, zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau mit Wappenrelief, bez. 1727.“
Denkmalliste
In der Liste der Baudenkmäler in Prosselsheim ist das Wohngebäude unter der Nummer D-6-79-174-11 zu finden.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
- Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim. Selbstverlag Gemeinde Prosselsheim 1992, S. 105 ff.