Bildstock Schillerlinde
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Der Bildstock Schillerlinde ist ein Baudenkmal im Würzburger Stadtbezirk Versbach.
Standort
Ursprünglich stand der Bildstock auf einem Acker in der Versbacher Flur, der zur Erntezeit als Dreschplatz genutzt wurde. Die Versetzung erfolgte, als das Gelände in den 1960er Jahren zum Baugebiet deklariert wurde. Heute befindet sich der Bildstock an der Gabelung der Estenfelder Straße und Brunnenstraße am Buswendeplatz.
Namensgebung
Bis zur Fällung im Jahr 2018 stand dort die namensgebende „Schillerlinde“, eine über 100 Jahre alte als Naturdenkmal ausgewiesene Linde. [1] Schon Anfang der 1980er Jahre stellte Alfred Schäflein, der den Vorsitz in der Stadtteilgruppe Versbach im Bund Naturschutz führte, fest, dass das Naturdenkmal „höchstgradig geschädigt“ sei und eine Sanierung dringend nötig hätte. In einem Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeitler regte er deshalb eine Bodenverbesserung an. Durch Drainagen könne man dafür sorgen, dass auch der untere Wurzelbereich besser mit Wasser versorgt werde. [2]
- Schillerlinde mit Bildstock 1983
Beschreibung
Der 310 cm hohe Bildstock aus Sandstein besteht aus Sockel, Pfeiler und Aufsatz, wobei der breite Sockel gemauert wurde und zwei Inschriften trägt:
Bei Erbauung dieser Strasse / Musst ich den alten Platz verlassen / Doch freundlich jetzt ist das Terrain / Und lud bei mir zu ruhen ein! / Denn hier an diesem schönen Ort / Will ich euch schützen da wie dort. sowie Versbachs wackre Bürger trugen / zu dem Bau der Stücke bei; / Und die müden Wand'rer suchen / Wo ein Statt' der Ruhe sei' / Geh nicht vorbei an diesem Bild, / Mit Gottes Gruß erbitt sein Schild.
Ehemals trug der mittlere Bereich des Sockels einen achtzackigen Stern mit einer Inschrift, die jedoch nicht überliefert ist.
Auf der Rückseite des Schaftsockels steht „RENOV. 1958 / I. HAAS“. Das Kapitell trägt auf der Rückseite folgende Inschrift: „ANNO 1697 HAT DER ERSAME / HANS SCHELER BARBARA SEIN. EHEF. / GOTT ZV EHREN DISES BILD AV. = / SETZEN LASEN“.
Das Schaubild im Aufsatz zeigt die Kreuzigung Jesu mit zwei betenden Jüngern als Assistenzfiguren. Der Bildstock gehört der Gemeinde Versbach und wird zu religiösen Festen von Anliegern geschmückt. Die jährliche Segnung der Flur am Bittsonntag fand hier immer ihren Abschluss.
Denkmalliste
In der Liste der Baudenkmäler in Würzburg ist der Bildstock unter der Nummer D-6-63-000-698 zu finden:
„Bildstock, Sockel mit Säule und Reliefaufsatz 'Kreuzigungsgruppe' und Kreuzbekrönung, Sandstein, bez. 1697; erneuert 1958.“
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
- Jörg Lusin: Würzburger Freiplastiken aus zehn Jahrhunderten (1980), S. 198 f.
- Bernd Bartenschlager: Freistehende religiöse Male in Lengfeld, Versbach, Oberdürrbach und Unterdürrbach. (Zulasssungsarbeit 1980)
- Main-Post: „Zeugnis tiefen christlichen Glaubens“ (16. November 2014)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung zur Sicherung von Naturschutzdenkmalen im Bezirk Würzburg/Land vom 15. März 1938
- ↑ Roland Pleier: „Drainagen könnten die Schillerlinde retten“ in: Die kleine Zeitung (7. Dezember 1983)