Bismarckwäldchen

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Bismarckwäldchen Spielwiese
Bismarckturm
Morellibank

Das Bismarckwäldchen ist ein Naturdenkmal auf der Höhe des Steinbergs nördlich der Würzburger Altstadt. Es trägt auch die Bezeichnung Steinbergsanlagen am Bismarckturm.

Geschichte

Bis zu den 1870er Jahren war der Höhenzug vollkommen kahl, dann begann der Verschönerungsverein Würzburg e.V. mit der Anlage einer Allee aus Walnussbäumen auf einer Strecke von ca. 2,5 km vom Lindleinsberg zum Steinberg. 1876/1877 bis etwa 1904 erfolgte dann die waldartige Bepflanzung der Hochfläche. Über Alleen ist das Wäldchen mit weiteren Grünflächen vernetzt.

In der Grünanlage befindet sich der 1905 eingeweihte Bismarckturm, von dem aus man einen weiten Blick über die Stadt und die umliegenden Hügel hat. In der Nähe befindet sich die steinerne halbrunde Morellibank aus dem Jahr 1907. Insgesamt gab es 14 geplante Sichtachsen zur Stadt hin, von denen gegenwärtig noch wenige Achsen erhalten sind. Das Bismarckwäldchen ist seit 11. August 1943 als Naturdenkmal ausgewiesen. [1] Das Gebiet trägt die Naturdenkmal-Nummer 663.N.011 und umfasst ca. 6,7 ha. [2]

Tier- und Pflanzenwelt

Die Mischwaldfläche mit Rasenlichtungen bietet einen besonderen Pflanzenreichtum. Gepflanzt wurden hier insbesondere robuste heimische Bäume. An Gehölzen finden sich dort Spitz- und Feldahorne, Rotbuchen, Fichten, Schwarzkiefern, Stieleichen, Eschen, Ulmen, Kastanien, Holunder, Schneebälle, Efeu, Birken und Robinien. Der immergrüne Nadelwaldanteil betrug etwa 30%. Zahlreiche (Sing-)Vögel bevölkern die Anlagen, darunter auch Dorngrasmücke, Neuntöter, Nachtigall, Fasan, Grünspecht, Mittelspecht und Wendehals (Angaben von 1984). Auch Fledermäuse sind im Bismarckwäldchen vorzufinden. Gegenwärtig findet man im Bismarckwäldchen den größten Baumhasel-Bestand (Corylus colurna) Deutschlands. Dessen Haselnüsse sind zwar verzehrbar, werden aber meist schon von Rüsselkäfern ausgesaugt, bevor sie auf dem Boden landen. In den Nachkriegsjahrzehnten entstand zentral im Bismarckwäldchen ein kleines nierenförmiges Wasserbecken aus Beton für Amphibien, das auch heute noch etwas versteckt erhalten ist.

Gleichzeitig verbessert das Bismarckwäldchen das Klima der Stadt und dient der Naherholung (Spazierwege, Spielwiese, Aussichtspunkt).

Parkwächter

Bis in die 1950er Jahre sorgten im Bismarckwäldchen Parkwächter für Recht und Ordnung. Sie trugen blaue Uniformen und ebenso blaue Schirmmützen mit Stadtwappen. Heute steht lediglich noch die Wetterschutzhütte der Wächter, die 1929/1930 nordwestlich des Bismarckturmes errichtet wurde. Das Backsteingebäude ist allerdings mit Ausnahme des durch das Gartenamt sanierten Daches in einem maroden Zustand und wurde aufgrund von wiederholtem Vandalismus komplett geschlossen. Der Eingang befindet sich an der Rückseite des Gebäudes.

Anstelle der Wetterschutzhütte sollte ursprünglich eine Almhütte mit Steingarten und Bachlauf realisiert werden. Die detaillierten Pläne liegen dem Verschönerungsverein noch vor. Das Vorhaben wurde allerdings nie umgesetzt.

Bilder

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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