Chedin
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Chedin (auch Ethen) war Kriegsherr unter König Childebert II., Herzog in Austrasien und möglicher Namensgeber der Hedenen.
Leben und Wirken
Das um Würzburg zentrierte Gebietsherzogtum, das im 7. Jahrhundert in Erscheinung tritt, könnte vereits in das späte 6. Jahrhundert hinaufreichen. Denn der Name Heden, ine Leitname der Würzburger Herzöge, begegnet schon bei Chedin, der 590 das Heer von Childebert II. in Italien befehligte. 590 unternahmen die austrasischen Franken im Bündnis mit Byzanz ihren bis dahin größten Angriff auf das Langobardenreich. Nicht weniger als 20 Herzöge befehligten die Invasionstruppen, deoch mangelnde Koordination der militärischen Operationen, Sommerhitze und die Unfähigkeit, befestigte Städte zu nehmen, führten zu einem kläglichen Scheitern dieser Offensive, weshalb Chedin im Nachgang über einen Frieden verhandeln musste. Dieser nur drei Monate währende Krieg war ein empfindlicher Prestigeverlust für das Frankenreich.
Da die Mainlande und Thüringen Etappengebiete für den Aufmarsch gegen Awaren und Slawen an der mittleren Elbe waren, dürften hier militärische Bezirke schon unter Childebert II. und Theudebert II. geschaffen worden sein und Chedin als austrasischer Herzog von Childebert II. eingesetzt worden sein.
Herrschaftsgebiete der Herzöge
Unter Dagobert II. zeichnen sich drei größere Amtssprengel ab: das Markenherzogtum Thüringen, das der König 632 nach der Niederlage von Wogastisburc Radulph übertrug, das um Würzburg zentrierte mainthüringische Herzogtum das möglicherweise von Chedin geleitet wurde und das Herrschaftsgebiet des Agilolfingers Fara in der Wetterau oder um Aschaffenburg.