Blomäuser
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Blomäuser ist ein im Landkreis Würzburg gebräuchlicher Spottname für die Helmstadter Bevölkerung, vorwiegend von Bürgern aus Oberaltertheim und Neubrunn verwendet.
Herkunft
Hier kommt auch der „Helbling“ als historische Münze dieser Zeit ins Spiel, der wahrscheinlich zum Spitznamen der Helmstadter, dem „Blomäuser“ führte, wie diese Münze ebenfalls genannt wurde. Blomäuser ist die Dialektversion für „Blaumüser“, die frühere Bezeichnung für einen halben Pfennig.
Deutung
Blaumüser (oder Blaue Mäuse) war die spöttische Bezeichnung für die seit 1527 von der niederländischen Stadt Nijmwegen geprägten Halbstüber. Diese Münzen enthielten nur wenig Silber, galten also als „schlecht“. Blau bedeutet im Niederländischen soviel wie schlecht oder geringwertig. Da sich die Münzen trotz des geringen Silbergehaltes stark ausbreiteten (eben wie Mäuse) wurden sie von der Bevölkerung Blaue Mäuse oder Blaumüser genannt. Wahrscheinlich haben die Helmstädter diesen Begriff für viele Geldstücke benutzt, so dass sich dieser Begriff eingebürgert hat. Möglich ist aber auch eine mundartliche Überlieferung, in der während einer Wallfahrt der Kreuzträger vor Trunkenheit in den Klee gefallen sein soll.
Siehe auch
Quellen
- Erich Strassner: Fränkischer Volkshumor. Schwanksagen, Schildbürgergeschichten und Ortsneckerein aus Franken. Kommisionsverlag Degener & Co., 1979, S. 140