Andreas Rudolf Bodenstein

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Prof. Dr. Andreas Rudolf Bodenstein

Prof. Dr. Dr. Andreas Rudolf Bodenstein (genannt Dr. Karlstadt) (* 1486 in Karlstadt/Main; † 24. Dezember 1541 in Basel) war Geistlicher, Theologieprofessor und deutscher Reformator.

Familiäre Zusammenhänge

Sein Vater, Peter Bodenstein, war seit 1481 Bürgermeister und fürstbischöflich-würzburgischer Kellermeister. Um 1480 ist er als Mieter eines dem Würzburger Domkapitel gehörenden Mietshauses am Marktplatz erwähnt.

Leben und Wirken

In der St.-Andreas-Kirche wird der Säugling auf den Namen des Kirchenpatrons getauft. Er besucht die Lateinschule seiner Heimatstadt und studiert dann dreizehn Jahre lang an der Universität Erfurt, wo er 1502 das erste Examen ablegt. Über Köln kommt er 1505 an die neu gegründete Universität Wittenberg. 1507/08 ist er dort Dekan an der Artistenfakultät und seit 1508 ebenfalls niederer Kanoniker. Als Magister verfasst er zunächst Lehrbücher, promoviert schließlich 1510 zum Doktor der Theologie und wird zum Priester geweiht. Er habilitiert sich und übernimmt das gut dotierte Amt des Archidiakons am Allerheiligenstift zu Wittenberg. Nach humanistischer Tradition nennt er sich nun nach seiner Heimatstadt Dr. Karlstadt. In Siena promoviert er zum Doktor der beiden Rechte und kehrt von dann nach Wittenberg zurück. 1512 wird er Doktorvater von Martin Luther. 1517 unternimmt das Stiftskapitel in Würzburg einen erfolglosen Versuch, Andreas Bodenstein als Domprediger zu gewinnen.

Reformator

Nach seinem Bruch mit dem Papst predigt er für eine Erneuerung des Gottesdienstes, die Abschaffung der Heiligenbilder und der Kirchenmusik, die seiner Meinung nach von der Andacht abhielten, sowie des Zölibats. Eine zentrale Frage wurde für ihn die Feier des Abendmahls in beiderlei Gestallt. Zum Weihnachtsfest 1521 zelebrierte er die erste evangelische Messe auf Deutsch, 1522 brach er mit Luther, verließ Wittenberg und im Sommer 1523 wurde Karlstadt zum Pfarrer von Orlamünde gewählt. Vermutlich hat er während des Bauernkrieges an Pfingsten 1525 in Karlstadt von der Kanzel der St.-Andreas-Kirche die erste protestantische Predigt in Mainfranken gehalten, musste aber danach nach Frankfurt fliehen, da er nun steckbrieflich von Fürstbischof Konrad II. von Thüngen gesucht wurde. Über viele Zwischenstationen wird er schließlich in der Schweiz seßhaft und Professor für Altes Testament in Zürich, später in Basel.

Siehe auch

Weblinks

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