Agostino Bossi
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Agostino Bossi (* 30. August 1740 in Porto Ceresio; † 9. Dezember 1799 in Dettelbach) war ein italienischer Stuckateur und Neffe von Antonio Giuseppe Bossi.
Leben und Wirken
Agostino war der Sohn von Natale und Clara Bossi und entstammte einer Stuckatorenfamilie. Mit 15 Jahren kam er mit seinem älteren Bruder Materno nach Würzburg, wo er in der Werkstatt des Onkels Antonio ausgebildet wurde. Nach seiner Lehrzeit ging er, gemeinsam mit Materno, zu Ludovico Bossi, dem in Stuttgart als Hofstuckateur tätigen ältesten Bruder. 1764 waren alle drei Brüder im Dienste des Würzburger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim in Würzburg und Werneck tätig. Ludovico kehrte 1766 nach Stuttgart zurück, Agostino und Materno blieben in Würzburg, wo Materno als Hofstuckateur eine erfolgreiche Werkstatt führt. 1771 wurde Agostino, der sich nun Augustin nannte, eine Bestallungsurkunde als fürstlich-bambergischer Hofstuckateur ausgestellt, die allerdings nur als Titelverleihung betrachtet werden muss.
Werke
Augustin Bossi ist so in die Würzburger Werkstatt seines Bruders integriert, dass eine Zuordnung seines Anteils am Schaffensprozess nicht möglich ist. Eigentlich müssen alle Werke der Bossi-Werkstatt als gemeinsame Arbeiten der beiden Brüder betrachtet werden, wobei Augustin vor allem im Hochstift Bamberg selbstständig tätig war. Dies trifft auch für den 1778 erstellten freistehenden Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria im Sande in Dettelbach zu. Dieser wird in Entwurf und Ausführung allein Augustin zugeschrieben.