Nikolaus Beck

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Prof. Nikolaus Beck (* 2. Dezember 1867 in Dudenhofen; † 27. Januar 1923 in Güntersleben [1]) war katholischer Geistlicher und zeitweise Ortspfarrer der Gemeinde Güntersleben.

Geistliche Laufbahn

Nach dem Theologiestudium erhielt er am 7. November 1891 die Tonsur [2], wurde am 23. März 1892 zum Subdiakon und am 24. März desselben Jahres zum Diakon geweiht. Seine Priesterweihe erfolgte am 1. August 1892 in Regensburg. Anschließend war er kurze Zeit in Ochsenthal Kaplan bevor er am 18. August 1892 als Kaplan nach Wolfsmünster (Bezirksamt Lohr) kam. Dort war er wahrscheinlich bis 1893 tätig.

Ortspfarrer in Güntersleben

Mit „Allerhöchstem Erlaß“ des Prinzregenten Luitpold vom 10. Februar 1901 wurde Nikolaus Beck zum Pfarrer von Güntersleben ernannt. [3] Die Pfarrstelle trat er am 5. März 1901 an.

1917 wurde Pfarrer Beck aus Anlass der Feier seines 25-jährigen Priesterjubiläums am 1. August zum Ehrenbürger von Güntersleben ernannt.

Nach glaubhafter mündlicher Überlieferung nicht mehr lebender Zeitgenossen wurde Pfarrer Beck am Abend der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl im Juni 1919 von einem jungen Mann, der als Anhänger der Spartakisten galt, aus dem Pfarrhaus geklingelt und überfallartig mit einem Messer am Kopf so schwer verletzt, dass er ohnmächtig zusammenbrach. Er habe danach lange Zeit mit einem verbundenen Kopf zelebriert. Der Vorgang hat zwar im Dorf zu großer Aufregung geführt, in den Akten aber keinen Niederschlag gefunden. Von offiziellen Ermittlungen ist nichts bekannt. Das mag den Wirren der damaligen Zeit geschuldet sein. Man wollte möglicherweise auch nach außen hin nicht zu viel Aufsehens davon machen, damit die „Schande für das Dorf“ sich nicht verbreitete.

Kurz vor seinem Tod brach Pfarrer Beck während eines Gottesdienstes am Altar zusammen. Ob das oder sein früher Tod mit erst 55 Jahren mit den Spätfolgen des Attentats zusammenhingen, weiß man nicht.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1917: Ehrenbürger der Gemeinde Güntersleben

Letzte Ruhestätte

Pfarrer Nikolaus Beck wurde auf dem Friedhof in Güntersleben beigesetzt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Die Fundstellen zu den biografischen Angaben entstammen zum Teil der Klerikerdatenbank des Diözesanarchivs Würzburg.
  • Josef Ziegler: Güntersleben. Hrsg.: Gemeinde Güntersleben, 2013, S. 168 ff., 173 ff., ISBN: 978-3-00-040474-0 [4]
  • Recherche Dr. Josef Ziegler in den Archiven von Güntersleben

Weblinks

Erläuterungen, Hinweise und Einzelnachweise

  1. Sterbematrikel des Pfarramtes Güntersleben. Als Todesursache sind Arterienverkalkung, Lungenentzündung und Herzschwäche eingetragen. Als Sterbeort ist das Pfarrhaus angegeben; er starb also im aktiven Dienst.
  2. Die Tonsur (lat. tonsura „Scheren“, von tondere „scheren“) ist die vollständige oder teilweise Entfernung des Kopfhaares aus religiösen Gründen oder die daraus entstandene Frisur. Sie ist aus verschiedenen Religionen wie Christentum, Buddhismus oder Hinduismus bekannt. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  3. Mit der Auflösung des Benediktinerklosters St. Stephan im Jahre 1803 hatte der Staat nicht nur das gesamte Vermögen, sondern auch alle Rechte des Klosters an sich gezogen. Daher entschied bis nach dem Ersten Weltkrieg nicht der Bischof darüber, wer Pfarrer in Güntersleben wurde und wie lange er im Amt blieb, sondern die Regierung. Die Regierungsbehörden behielten sich auch vor, den neu ernannten Pfarrer in sein Amt einzuführen. Der Dekan, der als Vertreter des Bischofs bei der protokollarisch genau geregelten Zeremonie dabei war, hatte nur bei der Vorstellung im Gotteshaus den Vortritt. Zum letzten Mal erfolgte die Ernennung und Einführung in dieser Form durch die Behörden des Staates bei Pfarrer Nikolaus Beck im Jahre 1901.
  4. Die Ortschronik „Güntersleben“ kann beim Bürgerservice, Zimmer 17 im Rathaus von Güntersleben käuflich erworben werden.
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