Wohngebäude Hauptstraße 52 (Zell a. Main)

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Wohngebäude Hauptstraße 52 in Zell a. Main

Das Wohngebäude Hauptstraße 52 ist ein historisches Gebäude in der Marktgemeinde Zell a. Main.

Lage

Das Gebäude befindet sich in der Hauptstraße 52.

Geschichte

Im Katasterplan von 1832 ist das Vorderhaus als Nr. 125 und 126 geteilt und das Hinterhaus als Nr. 127 verzeichnet. [1]

Im Schatzungsbuch von 1829 stehen dazu folgende Einträge: Kobers Niclaus Erben 1/2 Wohnhaus Nr. 125 (Gemeinde Zell, Schatzungsbuch 1829, f. 118); Röhr, Anton 1/2 Wohnhaus Nr. 126 (ebd., f. 171); Reuß, Valentin / Ein Wohnhaus Nr. 127 (ebd. f. 170).

Im Vertrag vom 22. September 1835, den Verkauf des benachbarten Haimbach-Palais (Hauptstraße 50) betreffend, werden als Besitzer der Hauptstraße 52 genannt: Nikolaus Kobers Töchter (StAWü, Urkunden, Regierung des Untermainkreises, 1751; Ordnungsnr. 9703, S. 1).

Baubeschreibung

„Wohngebäude, eingeschossiger Bau (um 1700). Dachgeschoss in Zierfachwerk. Erdgeschoss im 19. Jh. erneuert.“

Das streng geometrische Zierfachwerk in den Dachgeschossen variert viermal die Figur des Andreaskreuzes, indem es dieses mit der geschwungener Raute (1), dem Kreis (2), dem Quadrat (3) und dem Dreieck (4) kombiniert, wobei die Motivanzahl zur Giebelspitze hin abnimmt (4 - 2 - 1 - 1) und das Gesamtkunstwerk von zwei Dreiecken gerahmt wird.

Betrachtet man das Rautenwerk des ersten Dachgeschosses von den drei Innenpfosten aus, wandeln sich die Rauten durch die Pfostenteilungen in das Fachwerkmotiv des Feuerbocks. Drei Feuerböcke und zwei halbe durch die Pfettentragenden Pfosten gebildete Rauten werden so gebildet.

Ein faszinierendes Haus, ein Vexierbild der besonderen Art und vor allem ein beeindruckendes Meisterstück der Zimmermannskunst. Derart verspielte, immer wieder die Figur des Andreaskreuzes variierende Fachwerkarbeiten würde man eher in den Haßbergen als in der Würzburger Region vermuten. In Königsberg z.B. gibt es zahlreiche Gebäude mit ähnlich dicht geflochtenen Maßwerk, so in der Pfaffengasse 1 / Ecke Marktplatz, am Salzmarkt 6 das sogenannte „Regiomontanushaus“ [2] [3] oder in der Eduard-Lingel-Straße 12 / Ecke Marienstraße. [4] Vielleicht kam der Erbauer oder der Zimmermann aus dieser Region. In Zell gibt es auf jeden Fall kein weiteres Beispiel für derartiges Fachwerk. Durch die Qualität der Zimmermannsarbeit kann sich dieses kleine Haus mit erhobenen Haupt durch seine Einzigartigkeit zwischen den größeren barocken Nachbarhäusern behaupten.

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise und Hinweise

Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.