Würzburger Konferenzen

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Die Würzburger Konferenzen war eine Zusammenkunft mittlerer und kleinerer deutscher Staaten zur Koordination einer gemeinsamen Außenpolitik im 19. Jahrhundert.

Vorgeschichte

Als Beteiligte der Konferenzen waren diejenigen mittleren und kleineren deutschen Staaten eingeladen, die neben den Großmächten Preußen und Österreich bis zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs mehrfach versuchten, eine gemeinsame Politik zu betreiben. Zu den größeren Staaten gehörten Baden, Bayern und Württemberg. Im Jahr 1854 kamen die Mittelstaaten auf der so genannten Bamberger Konferenz angesichts der Zusammenarbeit Preußens und Österreichs im Krimkrieg überein, ihre außenpolitischen Interessen ebenfalls zu koordinieren.

Ablauf

In Würzburg fanden insgesamt vier Konferenzen statt.

Erste Konferenz 1859

Die erste Konferenz in Würzburg, vom 24 bis 27. November 1859, war vom sächsischen Außenminister Friedrich von Beust einberufen worden und versuchte, das föderale Prinzip des Bundes zu erhalten und dennoch die Exekutiv-Gewalt aufzuwerten. Ergebnis war den Antrag, im Bundestag des Deutschen Bundes den Ausschuss über ein Bundesgericht auch über mögliche Vereinheitlichungen im Straf- und Zivilrecht beraten zu lassen. Die Würzburger Vorschläge versandeten in Bundestagsausschüssen 1860.

Zweite Konferenz 1860

Auf einer zweiten Konferenz vom 20. Juli bis zum 5. August 1860 konzentrierte die Würzburger Koalition sich auf die Reform der Bundeskriegsverfassung.

Dritte Konferenz 1861

Die dritte Konferenz am 22. Mai 1861 hatte die Bedrohung Österreichs durch Preußen zum Thema. Fortschritte in den Beratungen über die Bundeskriegsverfassung konnten nicht erzielt werden.

Vierte Konferenz 1864

Die vierte Konferenz am 18. und 19. Februar 1864 beschäftige sich mit den Auswirkungen des Deutsch-Dänischen Krieges und der Abstimmung über das weitere Vorgehen in der Schleswig-Holstein-Frage. Im Bundestag erreichten man allerdings keine Mehrheit, da die Unterstützung von Hannover und Kurhessen fehlte, deshalb konnte hier nur ein Teilerfolg erzielt werden.

Ergebnis

Vom 23. bis 27. November 1859 fand die unter dem Namen Würzburger Konferenzen die erste Ministertagung der deutschen Mittel- und Kleinstaaten zum engeren Zusammenwirkens in Bundesangelegenheiten statt, mit dem Ziel, eine größere Einheit Deutschlands zu erreichen und ein sog. "Drittes Deutschland" zwischen den Großmächten Preußen und Österreich zu etablieren. Weitere Treffen waren in den Folgejahren zwischen 1860 und 1864. Alle Vorstöße in die Zielsetzung scheiterten stets am Widerstand Preußens und der Zerstrittenheit der Uneinigkeit Konferenzbeteiligten selbst.

Siehe auch

Weblinks

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