Synagoge in Tauberrettersheim
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die ehemalige Synagoge in Tauberrettersheim wird heute als Wohngebäude genutzt.
Jüdische Gemeinde Tauberrettersheim
Die Anfänge der jüdische Gemeinde gehen auf das Jahr 1700 zurück, als der Zehntamtsherr die Ansiedlung jüdischer Einwohner auf seinem Anwesen, dem Zehntamtshof, gestattete. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebten die jüdischen Familien hauptsächlich vom Stoff- und Warenhandel. An Einrichtungen waren eine Synagoge, eine Religionsschule zwischen 1834 und 1899 und ein rituelles Bad vorhanden. Zur Versehung des Religionsunterrichtes gab es zeitweise einen eigenen Lehrer, der gleichzeitig als Vorbeter und Schächter tätig war. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Weikersheim beigesetzt. Die Gemeinde bestand bis 1936.
Geschichte der Synagoge
Eine ältere Synagoge aus dem 18. Jahrhundert wurde vermutlich vor dem Neubau der Synagoge 1845 abgebrochen. Bereits 1817 war das genaue Erbauungsdatum der älteren Synagoge nicht mehr bekannt. Unter den Ritualien der Synagoge befand sich Torarollen-Silberschmuck von 1788, möglicherweise aus der Zeit der Erbauung einer ersten Synagoge. Die Synagoge war bis 1936 Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde in Tauberrettersheim. Ihre Ritualien wurden 1936 dem Verband der Bayerischen israelitischen Gemeinden in München zur Verwahrung übergeben. Beim Novemberpogrom 1938 wurde von Angehörigen der SA und der SS, die auf Lastwagen aus Bütthard nach Tauberrettersheim gekommen waren, mit Stöcken und Stangen die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört, obwohl sie nicht mehr in Benutzung war. Das Synagogengebäude kam wenig später für 200 Reichsmark in den Besitz der bürgerlichen Gemeinde, die die Einrichtung eines Jugendklubs plante.
Heutige Nutzung
Nach mehreren Umbauten wird das ehemalige Synagogengebäude schon längere Zeit als Wohnhaus genutzt.