Schmidt
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Schmidt (vormals: Herr Schmidt, davor: Pupille) war eine monatlich erscheinende Würzburger Stadtillustrierte.
Geschichte
Ende des Jahres 1986 gründeten acht Mitarbeiter der Stadtzeitschrift „Pupille“ nach einem Streit mit deren Verleger Manfried Prater ein eigenes Blatt, dessen erste Ausgabe Ende Januar 1987 erschien. Die Gründer waren Pupille-Chefredakteur Wolf-Dietrich Weissbach, die Autoren Marcel Braumann, Manfred Weber, Volker Müller-Veith, Lothar Hausstein, Michael Andrusch, Joachim Fildhaut und Layouter Jan von Hugo.
„Herr Schmidt. Unterfrankens Metropolmagazin aus Würzburg“ führte von der ersten Ausgabe, Februar 1987, bis Mai 1989 als Chefredakteur Wolf-Dietrich Weissbach. Die Redaktion verfolgte kritisch das politische Geschehen in der Kommune und, weniger extensiv, im Umland, in den Parteien und in gesellschaftlichen Organisationen. „Herr Schmidt“ verstand sich auch weiterhin als Teil einer Gegenöffentlichkeit und als Plattform für Minderheiten, ohne, wie die „Pupille“ über viele Jahre, Initiativ-Flugblätter unkommentiert abzudrucken. Gleich das erste Heft brachte einen „Kartong“ von Heribert Lenz.
Ab der Doppelnummer Juli/August 1987 lautete der Titel „Herr Schmidt mit Pupille. Das Magazin aus Würzburg“. Grund für den neuen Namen: Die Würzburger Stadtzeitung „Pupille“ war Mitglied eines überregionalen Anzeigenverbunds, der Stadtzeitungen Anzeigen von Markenartiklern vermittelte. Diesen Zugang zu überregionalen Anzeigen verschaffte der Pupille-Gründer Manfried Prater dem Herr-Schmidt-Team, indem er seinen Titel „Pupille“ an die Wolf-Dietrich Weissbach Verlag OHG (mit den Gesellschaftern Weissbach, Marcel Braumann, Lothar Hausstein und Joachim Fildhaut) verpachtete. Im Impressum hieß dieses Konstrukt: „Herr Schmidt mit Pupille ist über die Pupille Verlag GmbH & Co Betriebs KG Mitglied im Verbund der Stadtillustrierten Scene Programm Presse SPP Berlin“.
Ab Juli/August 1987 erschien Nonsense-Doppelseite „Zum Wohl“ von Heribert Lenz, Thomas Hintner, Harald Lippert und Joachim Fildhaut. Gastbeiträge von Achim Greser. Ab Juni 1989 gab es keinen Chefredakteur mehr, sondern „Redaktion“ Marcel Braumann, Joachim Fildhaut, Volker Müller-Veith. Im Sommer 1989 plante die Redaktion mit einigen Mitarbeitern eine Erneuerung des Hefts, ab Oktober 1989 hieß es „Schmidt Würzburg“. Es erschien zunächst weiterhin in der Weißbach Verlags GmbH und war über die Pupille KG weiterhin Mitglied im Verbund SPP. Der inzwischen aus der Redaktion ausgeschiedene Weißbach nahm die Umbenennung zum Anlass, sämtliche redaktionellen Beziehungen zu seinen Nachfolgern abzubrechen.
Zu Wintersemesterbeginn 1990 erscheint erstmals Uni-Schmidt. Von dieser Gratis-Publikation versprach sich Geschäftsführer Weber höhere Werbeeinnahmen als vom Vaterblatt. Verantwortliche Redakteur*innen waren Susanne Schwanzer (1. Heft), Martin Finkenberger (bis November 1993). Unter den Mitarbeitern war dank einer Kooperation mit der Zeitung der Studierendenvertretung Andreas Kunkel. Gastautoren waren Burkhard Müller, Josef Kern u.a.
Ab 1993 gingen Geschäftsführung und Verlag in verschiedenen Schritten und zu verschiedenen Graden an den Leiter der Diskothek Labyrinth, Michael Barkhausen. 1998 stellte Schmidt seinen Betrieb ein. Der Uni-Schmidt ging zuvor schon über an Bernhard Anton Wilhelm Kessener (Der Kessener) und ging nach mehreren Umbenennungen später im UnimaxX des Aschaffenburg-Würzburger Morgenwelt-Verlags (Frizz) auf.
Auflage
Die Auflage betrug 4.000 Exemplare.
Archivierung
Leseproben und alte Ausgaben sind im „Archiv für Alternativkultur – Sammlung Josef Wintjes“ unter der Nummer 1453 in Berlin archiviert.
Siehe auch
Literatur
- Alexander Osang: Das Buch der Versuchungen: 20 Porträts und eine Selbstbezichtigung. Ch. Links Verlag, Berlin, 1996, ISBN: 3-86153-107-0, S. 102 f.