Rudolf Ziel

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Prof. Dr. Rudolf Ziel (* 20. Februar 1876 in Königinhof an der Elbe) war ab 1948 Leiter des Staatlichen Gesundheitsamts Würzburg.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Pilsen studierte Ziel in Wien Medizin und promovierte im Jahr 1900 dort. Nach einigen Arbeitsjahren an Krankenhäusern in Wien und Prag war er im Ersten Weltkrieg anderthalb Jahre Chefarzt in Sarajewo, dann Sanitätsreferent beim Militärgouvernement Polen. Dabei leitete er die Cholerabekämpfung an der Weichsel. Ziel wurde zum Landessanitätsinspektor in Böhmen ernannt und setzte sich insbesondere für die Bekämpfung der Fleckfieber- und Blatternepidemien sowie der Hungerödemkrankheit ein.

Nach der Berufung in das Gesundheitsministerium in Prag besuchte er mit Unterstützung der Rockefeller Foundation deutsche, schweizer, italienische und französische Hochschulen. Er wurde Mitglied der ständigen Kommission für Berufskrankheiten beim internationalen Arbeitsamt Genf und der staatlichen Gesundheitsanstalt Prag.

Nach drei Jahren als Lehrstuhlinhaber für allgemeine Hygiene in Prag wurde er „wegen seiner demokratischen und menschlichen Gesinnung“ [1] vom Lehramt enthoben. Als ehemaliger deutscher Hochschullehrer wurde Ziel 1946 mit der Familie ausgewiesen und kam als Flüchtling nach Würzburg und übernahm die Leitung des Staatlichen Gesundheitsamts. Die Universität Würzburg ernannte ihn 1948 wieder zum Honorarprofessor für soziale Medizin.

Ab 1950 lebte er in Bad Bocklet.

Quellen

  • Bayerisches Ärzteblatt, Heft 1, Januar 1951, S. 9
  • Main-Post: „Wir stellen vor: Der Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes“ (24. Februar 1948)

Einzelnachweise

  1. Main-Post: „Wir stellen vor: Der Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes“ (24. Februar 1948)
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