Lydia Bayer
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Dr. Lydia Bayer (* 22. Mai 1929 in Würzburg; † 3. Juni 2000 in Nürnberg) war Kunsthistorikerin und Gründerin des Würzburger Spielzeugmuseums.
Familiäre Zusammenhänge
Lydia Bayer jun. wurde als Tochter des Diplom-Ingenieurs und späteren Leiters der Stadtwerke Würzburg, Paul Bayer, und dessen Ehefrau Lydia geboren.
Leben und Wirken
Schon als Kind begleitete sie ihre Mutter in Antiquariate und Antiquitätengeschäfte, um die Sammlung zu ergänzen. Diese frühkindliche Prägung führte Lydia Bayer nach dem Zweiten Weltkrieg zum Studium der Kunstgeschichte, Archäologie, Volkskunde, Vor- und Frühgeschichte in Erlangen und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, wo sie im Jahr 1962 zum Thema: Das europäische Puppenhaus promovierte. Mit einer musealen Ausstellung beschäftigte sich die Familie Bayer schon in den 1950er Jahren, doch erst nach dem Tod der Mutter gründete sie mit ihrem Vater Paul ihr eigenes Spielzeugmuseum im Advent 1962 in der Würzburger Innenstadt und benannte es nach ihrer Mutter.
Abwerbung und Umzug
Die Stadt Nürnberg erhielt Kenntnis von der Würzburger Privatsammlung und nahm 1966 Verhandlungen mit der Familie Bayer auf, die Exponate nach Nürnberg zu verlegen und dort diese in einem eigenen städtischen Spielzeugmuseum zu präsentieren. Gleichzeitig lockte Nürnberg Frau Dr. Bayer mit einer Festanstellung in städtischen Diensten als Gründungsdirektorin des neuen Museums. Im Jahr 1971 wurde das städtische Spielzeugmuseum Nürnberg eröffnet und Lydia Bayer jun. leitete dieses als Direktorin bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1994.
Bildergalerie
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1999: Kulturpreis des Frankenbund e.V.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Zum Gedenken an Dr. Lydia Bayer auf frankenland.franonica.uni-wuerzburg.de
- Helmut Schwarz und Marion Faber: Spielräume. Von der Sammlung Bayer zum Spielzeugmuseum Nürnberg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2019 (= Schriften der Museen der Stadt Nürnberg, Bd. 18, herausgegeben von Ingrid Bierer) ISBN: 978-3-7319-0880-7
- Manfred H. Grieb (Hrsg.): Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, 2011, ISBN: 978-3-110912-968, S. 78