Kreuzschlepper Friedhofstraße (Hausen b. Würzburg)

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Kreuzschlepper mit Kriegerdenkmal am Friedhof in Hausen b. Würzburg

Der Kreuzschlepper Friedhofstraße ist ein Baudenkmal in Hausen b. Würzburg im nördlichen Landkreis Würzburg.

Standort

Die Skulptur stand bis 2019 an der Fährbrücker Straße 7 neben dem Rathaus und ist Teil des örtlichen Kriegerdenkmals. Anlässlich der Sanierung des Rathauses mussten Kreuzschlepper und Kriegerdenkmal von alten Standort entfernt werden. Die Entscheidung über einen neuen Standort stand eine Zeitlang aus (Stand: 28. Juni 2021). [1] 2022 hat das Ensemble in der Friedhofstraße neben dem Haupteingang zum Friedhof einen neuen Platz gefunden. [2]

Geschichte

Der Kreuzschlepper wurde 1743 von Kilian und Barbara Hetterich errichtet. Sie wohnten in der Pfarrgasse 5. Kilian Hetterich war Steinmetz von Beruf. Der Kreuzschlepper stand bis 1947 am Straßenrand direkt gegenüber des Rathauses (früher Schule).

1940 wurde der Kreuzschlepper von einem betrunkenen Tierarzt beschädigt. Er wurde renoviert und am 19. Mai 1940 durch Pfarrer Jakob Stößel neu eingesegnet. Sieben Jahre später (1947) wurde er ein zweites Mal zerstört, und zwar durch scheuende Pferde. Zu diesem Zeitpunkt stand er recht ungeschützt mitten auf der Straße. Deshalb entschloss sich der Gemeinderat unter Bürgermeister Schmitt, den wiederum renovierten Kreuzschlepper auf die gegenüberliegende Seite an den Zaun des früheren Schwesternhauses versetzt. Die Einsegnung nach der zweiten Zerstörung war am 12. Oktober 1947 durch den Fährbrücker Prior Colonat Amrehn. 1948 hat der damalige Bürgermeister Kilian Schmitt rechts und links des Kreuzschleppers zwei Gedenktafeln an die Gefallenen des Dorfes in den beiden Weltkriegen aufstellen lassen. 1950 hat der Sportverein die frühere Umzäunung hergestellt.

Im August 2000 wurde der Kreuzschlepper renoviert und die Namen der Gefallenen auf Drängen von Oskar Altenhöfer erneuert. Anfang 2019 begannen die Hausener ihr Rathaus grundlegend zu sanieren. Dazu wurden Kreuzschlepper und Kriegerdenkmal abgeräumt und eingelagert, Rodungsarbeiten gemacht und eine Garage abgebrochen. [3] Die Sanierungsarbeiten des Kreuzschleppers nahm der Bildhauer Georg Öhrlein aus Erbshausen-Sulzwiesen vor. Bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag wurde der neue Standort des Kreuzschleppers und der beiden Tafeln mit den Namen der Gefallenen aus Hausen gesegnet. [2]

Beschreibung

„Kreuzschlepper und Kriegerdenkmal, Figur des kreuztragenden Christus auf Knien, auf erneuertem Pfeiler mit Heiligenreliefs, Sandstein, bez. 1743; seitlich Gedenksteine für die Gefallenen des Ersten und des Zweiten Weltkrieges.“

Aufbau

Sockel mit abgerundeter Abdeckplatte, Vierkantpfeiler, abgestuftes Kapitell, darüber volutengeziertes Zwischenstück und auf Abdeckplatte Freifigur.

Ikonografie

  • Plastik: Kreuzschlepper
  • Zwischenstückvorderseite: Relief der Dornenkrönung
  • Pfeiler links: Relief der Hl. Barbara (bez. Skt. Barbara) (nach dem Vornamen der Stifterin)
  • Pfeilervorderseite: Relief der Hl. Maria mit dem Kinde (bez. Skt. Maria)
  • Pfeiler rechts: Relief des Hl. Kilian (bez. Skt. Kilian) (nach dem Vornamen des Stifters)

Inschriften

  • Schaft oben: Im Kreuz ist Heil!
  • Auf der Rückseite: Gott und seiner lieben Mutter Maria zu Ehren hat Kilian Hetterich und Barbara seine eheliche Hausfrau diesen Bildstock hier aufrichten lassen, den 16ten Mai 1743
  • Links und rechts befinden sich Steinplatten mit den Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege des Ortes.

Bildergalerie

Neuer Standort Friedhofstraße (ab 2022)
Alter Standort Fährbrücker Straße (bis 2019)

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Hausen b. Würzburg, Nr. D-6-79-143-76
  • Stefan Popp: Bildstöcke im nördlichen Landkreis Würzburg - Inventarisierung und mentalitätsgeschichtliche Studien zu religiösen Kleindenkmalen. Abschnitt XVII, Würzburg 2004, S. 313 (Online-Fassung)
  • Irene Konrad, Alois Gößmann: Hausen - Erbshausen-Sulzwiesen. Bildstockband zum 400-jährigen Bestehen der Pfarrei Hausen und der Filialkirche Erbshausen-Sulzwiesen (1613-2013). 2013. (Erhältlich im Pfarrbüro der Pfarreiengemeinschaft Fährbrück)

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

Standort
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