Kiliansfahne
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Die Kiliansfahne (auch: „Kiliansbanner“, „Cyriakuspanier“) zählt zu den ältesten überlieferten Darstellungen des Hl. Kilian und ältestes, noch erhaltenes Feldzeichen Deutschlands. Sie war im Fürstenbaumuseum ausgestellt und befindet sich heute im Museum für Franken.
Geschichte
Gefertigt wurde die Fahne im Jahr 1266 vor der Cyriakus-Schlacht. Sie wählten dafür den besonderen Schutz des Heiligen Kilian, dessen Verehrung in der Bevölkerung seit einigen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen war. Daher ließen sie das Kiliansbanner mit einer überdimensionalen Abbildung des Heiligen fertigen und ausgeschmücken. Es wurde auf einem Fahnenwagen gehisst, auf dem zur Schlacht auch die Reliquien der drei Frankenapostel mitgeführt wurden. Das Banner wurde bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bei kriegerischen Auseinandersetzungen mitgeführt und ähnlich einer Reliquie verehrt. Sie wurde im Dom aufbewahrt und jeweils am Cyriakustag (8. August) in einer Prozession um die Stadt getragen. Kilian wurde nun auch im Alltag verstärkt als Schutzheiliger angerufen.
Darstellung
Die Fahne zeigt den überlebensgroßen Kilian in Frontansicht stehend in bischöflichem Ornat mit einer niedrigen Mitra. Er hält links einen Bischofsstab sowie rechts ein aufwärts gerichtetes Schwert. Haartracht und Bart sind gut erkennbar. Kleidung und weitere Attribute waren ursprünglich mit aufgenähten Seidenstoffen farbig gestaltet. Die Fahne misst fünf Meter Länge und drei Meter Breite. Sie bildete die Grundlage für die Darstellungen des Heiligen Kilians in den folgenden Jahrhunderten.
Inschrift
- „Anno Domini MCCLXVI factus est conflictus in die Sancti Cyriaki.“
(frei übersetzt: Am Cyriakus-Tag 1266 half sie. D. h. die Inschrift wurde später gestaltet.)
Siehe auch
Quellen
- Klaus Wittstadt: Der Heilige Kilian. Mönch-Missionar-Märtyrer. Echter Verlag, Würzburg 1989
- Marianne Erben: Von Kilian bis Kiliani. Den Frankenaposteln auf der Spur. Echter Verlag, Würzburg 2004. ISBN: 3-429-02579-6
- Kilian. Mönch aus Irland. Aller Franken Patron. Katalog der Sonder-Ausstellung zur 1300-Jahr-Feier des Kiliansmartyriums 1989. S. 361