Julius Hackethal
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Prof. Dr. Karl-Heinz Julius Hackethal (* 6. November 1921 in Reinholterode/Eichsfeld; † 17. Oktober 1997 in Bernau/Oberbayern) war Chirurg, Alternativmediziner und studierte auch an der Medizinischen Fakultät in Würzburg.
Leben und Wirken
Er meldete sich freiwillig zur Wehrmacht und gelangte durch Beziehungen an die militärärztliche Akademie, wo er die militärischen Ränge eines Fahnenjunkers, eines Feldwebels und später eines Feldunterarzt durchlief. Er studierte Medizin in Berlin, an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und in Göttingen, wo er bei Kriegsende nach einer Notapprobationen 1944 seine Dissertation veröffentlichte
Bis 1950 absolvierte er eine chirurgische Ausbildung am Kreiskrankenhaus Eschwege, wechselte 1952 er an die Orthopädische Universitätsklinik Münster. 1954 folgte die Habilitation im Fach Orthopädie und 1956 zusätzlich in Chirurgie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1962 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Zwischen 1981 und 1988 leitete er eine private Krebsklinik am Chiemsee, 1989 gründete er seine eigene Klinik für ganzheitliche Medizin und ausgewählte Chirurgie in Riedering/Spreng.
Streitfälle
Hackethal erregte 1963 erstmals Aufsehen, als er in Erlangen dem Klinikchef der Chirurgie 138 schwere Kunstfehler vorwarf, von denen mehr als die Hälfte tödlich ausgegangen seien. Spätere Untersuchungen ergaben, dass diese Vorwürfe haltlos gewesen seien. Damit war die akademische Karriere Hackethals vorzeitig beendet.
Mitte der 1980er Jahre engagierte sich Hackethal für aktive Sterbehilfe und bekannte, seiner Mutter eine tödliche Spritze gegeben zu haben. Aufsehen erregte ein von ihm gedrehter Film, der zeigte, wie er einer schwerkranken Frau, deren Gesicht von Krebs und Operationen zerstört war, Zyankali gab.
Im Laufe seines Wirkens wurden gegen Hackethal zahlreiche Strafverfahren und auch standesrechtliche Verfahren eingeleitet. Er wurde jedoch nie verurteilt. Er selbst strengte ebenfalls zahlreiche Verfahren an, die ihm nach eigenen Angaben im Laufe seines Lebens eine halbe Million DM für Gerichtskosten kosteten.