Johann Sperl
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Johann Sperl , laut Grabstein Johannes Sperl [1] (geb. Johann Spörl; * 3. November 1840 in Buch bei Nürnberg; † 29. Juli 1914 in Bad Aibling) war Maler und Lithograph.
Leben und Wirken
Im Jahre 1846 wurde das Kind in die Volksschule im nahegelegenen Kraftshof aufgenommen, die er 1854 als Klassenbester abschloss. Seine erste Lehrstelle erhielt er in der Allgemeinen Kunstanstalt in Nürnberg, wo er als Kolorist für Soldaten-Bilderbögen, Kinderbücher und Jugendschriften arbeitete. Nach dem Ausbilungsabschluss wechselte er in die Lithographische Anstalt von Pacher in Nürnberg und wurde hier zum Lithografen ausgebildet.
Vom Wintersemester 1858/1859 besuchte er Zeichenkurse an der Nürnberger Kunstgewerbeschule. 1863 wurde Sperl zum Leiter einer Lithografischen Anstalt in Arnstadt in Thüringen berufen. 1865 an wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste in München und schloß sich dem dem engeren Leibl-Kreis an. [2] Der junge Sperl bestand eine Talentprobe wurde im Oktober 1865 in die Malklasse des Historienmalers Hermann Anschütz aufgenommen wurde. 1865 begegnete er zum ersten Mal Wilhelm Leibl, mit dem ihn fortan eine lebenslange Freundschaft verband.
Den Höhepunkt und den Abschluss der Lehrzeit an der Akademie bildete dann die hochberühmte Meisterklasse Carl Theodor von Pilotys. Im Frühjahr 1866 wurde Arthur von Ramberg von Weimar nach München berufen und übernahm dort die Meisterklasse. Sperl blieb zunächst weiterhin sein Schüler und verließ die Akademie erst nach dessen Tod Anfang 1875.
Trotz seiner Zugehörigkeit zum Leibl-Kreis hatte die Ausbildung bei Ramberg absolute Priorität, zumal Sperl Anfang der siebziger Jahre künstlerisch so weit gereift war, dass er jetzt auch anspruchsvollere Kompositionen in Angriff nehmen konnte. Von etwa 1875 an ging Sperl von den bisherigen großen vielfigurigen Bildformaten auf kleinere Kompositionen über.
Ende 1882 siedelte Sperl nach Kraiburg am Inn über, das ihm Freunde wegen seiner schönen Lage empfohlen hatten. 1883 zog Sperl mit Wilhelm Leibl in dessen neu errichtetes Atelier nach Bad Aibling. Im Mai 1899 unternahm Sperl eine Reise nach Italien, er war in Florenz, Siena und Venedig. Am 24. Mai 1910 erlitt er einen Schlaganfall, der zu einer teilweisen Lähmung der rechten Körperhälfte führte.
Letzte Ruhestätte
Wenige Tage vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, verstarb Johann Sperl. Man begrub ihn auf dem Hauptfriedhof Würzburg in Würzburg neben dem Freund Wilhelm Leibl in der I. Abteilung, 50 Meter südlich der Aussegnungshalle [3].
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Johann-Sperl-Straße an der Ostseite des Hauptfriedhofes benannt.
Siehe auch
Literatur
- Eugen Diem: Johann Sperl. Ein Meister aus dem Leiblkreis. Bruckmann, München 1955.
- H. V.: Sperl, Johann. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 3, Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 361–362.
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ www.knerger.de zu Johannes Sperl
- ↑ Als Leibl-Kreis bezeichnet man eine Gruppe von Künstlern, die sich in den Jahren 1871 bis 1873 um den Maler Wilhelm Leibl gesammelt hatte und deren Werk stilistische Verwandtschaft zueinander aufweisen.
In diesem Freundeskreis herrschte kein ausgeprägtes Lehrer-Schüler-Verhältnis. Geprägt war er jedoch von einer einheitlichen Stilauffassung, bei der Elemente der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und der zeitgenössischen französischen Malerei verbunden wurden. Leibl war dabei vor allem durch den französischen Realisten Gustave Courbet beeinflusst.
Von Courbets Einfluss inspiriert, war der Kreis zu einer „reinmalerischen“ Technik gelangt. Insbesondere Leibl entwickelte eine Technik, bei der die Pinselführung die spezifische Stofflichkeit des darzustellenden Gegenstandes völlig vernachlässigte und die damit bereits in Richtung Abstraktion wies, da sie Flächen und Formen in gleichförmige Einheiten zerlegte.
Geschaffen wurden durch diesen Kreis vor allem Bildnisse, Landschaften und Stillleben. - ↑ Willi Dürrnagel: Wilhelm Leibl. In: Meeviertel-Anzeiger, September 2012, S. 1-3
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