Johann Brief
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Dr. Johann Brief (* um 1490 in oder bei Konstanz, † 1553) war bischöflich würzburgischer Rat und Kanzler im Bischöflichen Ordinariat.
Leben und Wirken
Er hatte u. a. in Ingolstadt Jura studiert und trat 1525 in den Dienst des Bischofs Konrad II. von Thüngen. 1549 wurde er würzburgischer Kanzler. Er wohnte mit seiner Frau Anna und zwei Kindern im Hof zur großen Gans im Dietricher Viertel.
Nachlass
Von Johann Brief ist ein Nachlassinventar überliefert, das Einblick in den Haushalt eines hohen Beamten im 16. Jahrhundert gibt. Es wurde 1553 angelegt, um die Rechte seiner Kinder zu wahren, als seine Witwe sich wieder verheiraten wollte. Neben seinem Wohnhaus und zwei Weingärten verfügte er über zu Zins angelegtes Geld in Höhe von 3.640 Gulden. Bargeld war im Hause so wenig vorhanden, dass seine Witwe für die Beerdigung Geld leihen musste. Brief besaß eine ansehnliche Bibliothek mit 312 Büchern. Den Großteil des Inventars machen jedoch Haushaltsgeräte aus Silber, Kupfer, Messing, Bronze und Zinn aus, die einzeln aufgelistet sind; dazu kommen etliche Truhen, Bänke, sein Schreibtisch und Betten sowie Kinderspielzeug.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Peter Baum: Das Nachlassverzeichnis des würzburgischen Kanzlers Dr. Johann Brief aus dem Jahr 1553 (Stadtarchiv Würzburg, Kleine Reihe 34), Würzburg 2015
- Heinzjürgen M. Reuschling: Die Regierung des Hochstifts Würzburg 1495-1642, Echter Verlag, Würzburg, 1984, ISBN: 3-429-00804-2, S. 247.