Inge Dick
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Inge Dick (* 15. Januar 1941 in Wien) ist Malerin, Fotografin und Preisträgerin des Peter C. Ruppert Preises für Konkrete Kunst in Europa der Stadt Würzburg im Jahr 2022.
Leben und Wirken
Inge Dick studierte nach dem Besuch der Modeschule Wien in Schloss Hetzendorf ab 1962 Gebrauchsgrafik an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. In dieser Zeit begegnete sie Werken von Karl Prantl [1], den ZERO-Künstlern und den von Licht durchfluteten Aquarellen Antonio Calderaras. [2] Ab 1971 schuf sie als freischaffende Künstlerin konzeptionelle Malerei in der Tradition der klassischen Moderne.
Schon in ihrer Jugend begann ihre Auseinandersetzung mit der Philosophie des Zen-Buddhismus, wobei sie auch Tuschzeichnungen, insbesondere jene des japanischen Malers Sengai kennenlernte. [3]
Während Mitte der 1960er-Jahre kräftige Farben in einer geometrisierenden Formensprache entstanden, kristallisierte sich in den Folgejahren der Weg in die Monochromie heraus. Als geeignetes Medium der optimalen Reproduktion erkannte sie die Fotografie, die sie sich bei Eva Choung-Fux [4] aneignete.
In den 1980er-Jahren wandte sie sich der Polaroid-Fotografie mit dem Ziel zu, die Themen Zeit und Licht sichtbar werden zu lassen. Die intensive Auseinandersetzung mit der Technik der Polaroids führte zur Arbeit mit immer größeren Polaroid-Kameras, letztlich auch mit der weltweit größten (100 × 200 cm) in Boston. Mit der Abbildung monochromer Flächen in bestimmten zeitlichen Abständen zeigte sie die Veränderungen des Lichts im Tagesverlauf.
1999 war sie eine der Initiatorinnen des Projekts Mondsee Land Art, in dessen Rahmen sechs Land-Art-Objekte von internationalen Künstlern im Mondseeland realisiert wurden.
Ihr erstes, 2007 entstandene Filmprojekt mit dem Titel zinnober zeigt in Echtzeit die Veränderungen einer zinnoberroten Fläche über einen Zeitraum des 13,5 Stunden unter dem Einfluss des Tageslichts im Verlauf eines Augusttages. Der als HD-Video mit Normaloptik im Seitenverhältnis 16:9 mit fixer Blende und einer Auflösung von 1440x1080/50 aufgenommene Film wurde direkt auf die Festplatte gespeichert. Der Film war Anlass für den Schweizer Komponisten Roland Dahinden zur Komposition des Musikstückes zinnober. Ebenso wie beim Filmprojekt zinnober wurden in der Folge auch aus dem Projekt blau, unendlich (2010) Einzelaufnahmen herausgelöst und als Foto- und Pixelarbeiten präsentiert.
Die Künstlerin erhielt fallweise Aufträge im Rahmen von Kunst am Bau und konzipierte und verwirklichte insbesondere in Oberösterreich und Salzburg u. a. Räume in Altersheimen sowie sakrale Räume (Meditationsräume, Kapellen, Aufbahrungshalle). Ihre Werke werden in zahlreichen österreichischen und internationalen Museen und öffentlichen Sammlungen gezeigt.
Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen österreichischer und internationaler Museen.
Inge Dick lebt und arbeitet seit 1984 in Innerschwand am Mondsee in Oberösterreich. 2010/2011 beteiligte sie sich an der Restaurierung und den Neugestaltungen der Filialkirche Innerschwand am Mondsee, wo sie auch die Glasfenster schuf.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1984: Malerei und Photographie, Museum moderner Kunst im Palais Liechtenstein, Wien
- 1988: work in progress, Rupertinum, Salzburg
- 1994, 2001, 2008: Lichtzeiten, Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz
- 2003: Soziale Fassaden, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- 2005: Polaroid als Geste, Museum für Photographie, Braunschweig
- 2005: Fotografie KONKRET, KONKRETE Fotografie, Museum im Kulturspeicher, Würzburg
Ehrungen und Auszeichnungen
Quellen
Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Karl Prantl (* 5. November 1923 in Pöttsching, Burgenland; † 8. Oktober 2010 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
- ↑ Antonio Calderara (* 28. Oktober 1903 in Abbiategrasso bei Mailand; † 27. Juni 1978 in Vacciago, Lago d’Orta) war ein moderner ungegenständlicher italienischer Maler, Zeichner und Grafiker. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
- ↑ Sengai Gibon (japanisch 仙厓 義梵, weitere Künstlernamen: Ayō (唖羊), Kyohaku(虚白), Muhōsai (無法斎); geboren 1750 in der Ortschaft Taniguchi in der Provinz Mino (heute Präfektur Gifu); gestorben 4. November 1837) war ein japanischer Mönch der Rinzai-shū und Zen-Maler. Er war bekannt für seine kontroversen Lehren und Schriften, und auch für seine unbeschwerten Sumi-e-Gemälde. Weitere Informationen bei Wikipedia [3].
- ↑ Eva Choung-Fux (* 20. Oktober 1935 in Wien) ist eine österreichische Künstlerin. Weitere Informationen bei Wikipedia [4].
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