Hanna Decker
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Dr. Hanna Decker (* 1919 in Nürnberg; † 9. August 1977 im Missionshospital St. Paul's/Simbabwe) war Missionsärztin in Rhodesien.
Leben und Wirken
Ihr Medizinstudium begann sie 1937 in München und schloss es 1942 mit Staatsexamen und Promotion ab. Schon im vierten Semester bittet sie um Aufnahme ins Missionsärztliche Institut in Würzburg. 1946 legt sie den damals üblichen Missionseid ab, der sie zu mindestens zehn Jahren unbezahlter Tätigkeit in einem Missionskrankenhaus verpflichtet. Sie arbeitete als Assistenzärztin in verschiedenen Krankenhausabteilungen (Chirurgie, Innere Medizin, Geburtshilfe) und ab 1949 als Neurologin in Mainz.
1950 erhält Dr. Decker die Arbeitserlaubnis für Rhodesien. Ihre Arbeit in Afrika beginnt sie in der Fatima Mission, wo ein kleines Krankenhaus im Aufbau war. Bis 1958 ist sie die einzige Ärztin vor Ort. 1959 übersiedelt sie in die St. Paul’s Mission, die sie schon seit Jahren regelmäßig besucht hatte, um Mithilfe und Gesundheitsdienste anzubieten. Das Hospital mit anfangs 24 Betten war für rund 40.000 Personen zuständig und wurde in den folgenden Jahren auf 90 Betten erweitert.
Letzte Ruhestätte
Nachdem sie von zwei Terroristen erschossen worden war, fand sie ihre letzte Ruhe auf dem Stadtfriedhof in Bulawayo/Simbabwe.
Posthume Würdigung
Die Deutsche Bischofkonferenz nahm die Missionsärztin, deren geistliche Tagebücher von einer tiefen Spiritualität zeugen, in das „Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ auf. Das Buch würdigt mehr als 700 christliche Märtyrer. Nach Hanna-Decker hat das Missionsärztliche Institut 2005 das ehemalige Armauer-Hansen-Institut umbenannt.
Siehe auch
Quellen
- Adalbert Ludwig Balling: Keine Götter, die Brot essen, sondern Brückenbauer zwischen Schwarz und Weiß" (Opfer des Bürgerkriegs in Simbabwe, darunter Bischof A.G. Schmitt und Missionsärztin Dr. Hanna Decker; Würzburg 2001