Georg Gasteiger

Georg Gasteiger (* 1976 in Freising) ist ein deutscher Virologe und Immunologe. Er ist Gründungsdirektor der Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Leiter des Lehrstuhls für Systemimmunologie II.
Leben und Wirken
Gasteiger studierte Medizin in München, Wien, Buenos Aires und New York. Nach der Promotion schloss er 2009 an der Technischen Universität München auch seine Facharztausbildung für Mikrobiologie, Virologie und Epidemiologie von Infektionskrankheiten ab. Als Postdoc ging er 2010 in die USA und forschte dort vier Jahre lang am Memorial Sloan-Kettering-Krebszentrum und am Howard Hughes Medical Institute. 2015 kam Gasteiger nach Deutschland zurück und baute an der Universität Mainz Forschungsgruppe auf, die das Zusammenspiel von angeborenem und erworbenem Immunsystem untersuchte. 2016 wechselte er auf eine Professur für Mikrobiologie und Molekulare Immunologie an die Universität Freiburg/Breisgau.
Professor in Würzburg
2017 wurde er auf den Lehrstuhl für Systemimmunologie II der Universität Würzburg berufen. Gemeinsam mit Wolfgang Kastenmüller, Inhaber des Lehrstuhls für Systemimmunologie I, leitet er die neu gegründete Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie.
Forschungsgebiete
Mit seiner Forschung hat Georg Gasteiger Pionierarbeiten zur Biologie von Immunzellen in Geweben geleistet. Sein Team erforscht die Wechselwirkungen von Lymphozyten mit den verschiedenen Geweben des Körpers. [1] Von ihm stammen grundlegende Beiträge zur gewebespezifischen Regulation des angeborenen und adaptiven Immunsystems im Kontext der Entwicklung, Reparatur und Alterung verschiedener Organe. Ziel ist, ihre Rolle bei der Immunabwehr gegen Infektionen und Tumoren sowie bei entzündlichen Erkrankungen besser zu verstehen.
Gasteiger ist Koordinator eines internationalen Konsortiums, das 2023 einen ERC Synergy Grant über 10 Mio. EUR erhielt, um das lokale Immunsystem der Leber in Metastasen zu untersuchen. [2] In diesem Projekt analysiert sein Team mit Einzelzell- und räumlicher Transkriptomik die Interaktionen zwischen NK Zellen (Natural Killer Cells) und Lebergewebe, um neue molekulare Therapieansätze zu entwickeln.
Seit 2025 zählt Georg Gasteiger zu den weltweit meistzitierten Forschenden auf seinem Gebiet. [3]
Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)
- 2016: Boehringer-Ingelheim-Preis [4]
- 2017: ERC Starting Grant
- 2023: ERC Synergy Grant
Siehe auch
Weblinks
- Pressemitteilung Universität Mainz: „Georg Gasteiger übernimmt Leitung neuer Nachwuchsforschergruppe am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene“ (20. Febuar 2015)
- Pressemitteilung Universität Mainz: „Boehringer-Ingelheim-Preis 2016 für Andreas Baranowski und Georg Gasteiger von der Universitätsmedizin Mainz“ (27. Oktober 2016)
- einBLICK - Online-Magazin der JMU: „Georg Gasteiger erforscht das Immunsystem“ (11. Dezember 2017)
- einBLICK - Online-Magazin der JMU: „ERC Synergy Grant für Immuntherapie bei Lebermetastasen“ (31. Oktober 2023)
- MainPost: „Sauna, Vitaminpräparate oder Impfungen? Würzburger Mediziner erklären, wie unser Immunsystem gut funktioniert“ (28. April 2024)
- ETH Zürich: „Sechs Professorinnen und Professoren ernannt“ (22. Mai 2025)
Einzelnachweise, Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Tissue-resident Lymphocytes (Gasteiger Lab): Das Immunsystem „zu Gast“ in verschiedensten Organen: Entstehung und Funktionen von gewebe-residenten Lymphozyten
- ↑ Systemimmunologie Würzburg - News: „ERC Synergy Grant für Immuntherapie bei Lebermetastasen 0147 (26. Oktober 2023)
- ↑ einBLICK - Online-Magazin der JMU: „Weltweit häufig zitierte Forscher aus Würzburg“ (12. November 2025)
- ↑ Der Boehringer-Ingelheim-Preis zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die Grundlagenforschung in den biologischen, chemischen oder medizinischen Wissenschaften im Rhein-Main-Gebiet betreiben und bereits erste Schritte in Richtung wissenschaftlicher Unabhängigkeit unternommen haben. Der Preis würdigt sowohl bisherige Publikationsleistungen als auch zukünftiges Potenzial und soll neue Impulse für eine erfolgreiche, unabhängige Karriere in der akademischen Grundlagenforschung geben. Weitere Informationen auf den Internetseiten der Boehringer Ingelheim Stiftung.
