Gasthaus Zum Goldenen Einhorn (Uettingen)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das Gasthaus Zum Goldenen Einhorn war ein Gastronomiebetrieb in der Gemeinde Uettingen.
Lage
Das Gebäude stand in der Hauptstraße 10.
Geschichte
Um 1700, also noch vor dem letzten großen Brand, ist als Wirt Johann Heinricht Schätzlein bekannt. Unter dem Besitzer Johann Andreas Leybold, Bauer und Gastwirt, wurde das Wirtshaus 1824 neu erbaut: ein stattliches Gebäude mit Schankraum und Nebenräumen, sowie einen großen Saal im ersten Stock. Ebenso waren schon einige Kammern für Reisende vorhanden. Ein Ausleger mit einem vergoldeten Einhorn verzierte das Haus. 1879 kaufte Georg Wießner aus Dietenhan (bei Wertheim) die Gastwirtschaft. Er ließ 1896 die „Wießnerhalle“ in der Würzburger Straße errichten, eine Festhalle in Holzkonstruktion, ausgestattet mit Kegelbahn, Kelterhalle, Mostkeller und Fasslager. Bis 1958 wurde hier der Kirchweih- und Hammeltanz der Burschenschaft „Concordia“ abgehalten. Gelegentlich wurden auch Vereinsfeste - bei schlechtem Wetter - in die Halle verlegt, die 1990 abgebrochen wurde.
Zur Gastwirtschaft gehörte auch eine größere Landwirtschaft und eine Schnapsbrennerei sowie ein Eisweiher im Oberen Grund und später ab ca 1900 eine Metzgerei. In einem Nebenzimmer befand sich Mitte des 19. Jahrhunderts die erste Uettinger Postexpedition, welche auch am 1. November 1875 das erste Telefon im Ortsnetz Uettingen erhielt.
Am 18. Dezember 1957 wurde in dem Gasthaus der Schützenverein Uettingen e.V. gegründet. Die Gastwirtschaft brannte am 19. September 1969 ab. Danach wurden die Nebengebäude abgerissen und an der Stelle ein Wohnhaus durch die letzten Wirtsleute Gerde (geb. Wießner) und Artur Hörner errichtet.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Klaus Schößler u.a.: Uettingen. Besiedlung, Heimatbuch, Chronik und Bilddokumente. Hrsg.: Gemeinde Uettingen 2002, S. 173