Ehemaliges Rathaus (Baldersheim)
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Im ehemaligen Rathaus Baldersheim war bis zur Gebietsreform Ende 1977 die Gemeindeverwaltung von Baldersheim beheimatet.
Geschichte
Unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn entstanden im Bistum Würzburg neben sakralen Bauten auch öffentliche Gebäude. Das Staatsarchiv Würzburg nennt in einem Verzeichnis das Jahr 1587 als Baujahr eines Rat- und Schulhauses für 300 Gulden. Die Schulen mussten hierbei in direkter Nähe der Kirche stehen, damit der Pfarrer den Lehrer beaufsichtigen konnte. Die Schulmeister rekrutieren sich aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen: aus Handwerkern, die sich ihre Qualifikation durch gelegentliches Hospitieren bei einem Lehrer oder Geistlichen erwarben, aus den Söhnen schon praktizierender Lehrer, was häufig zu einer Vererbung des Lehrerberufs vom Vater auf den Sohn führt, sowie aus Absolventen höherer Schulen, die keine Anstellung in Lateinschulen fanden. Von einer geordneten Lehrerausbildung kann daher nicht gesprochen werden, bis in die Neuzeit ist daher die Berufsbezeichnung Schulmeister üblich. In der ältesten erhaltenen Baldersheimer Bürgermeisterrechnung aus dem Jahr 1652/1653 wird einem namentlich nicht genannten Schulmeister mehrmals Geld für Schreibdienste ausgezahlt. Ein Schulbetrieb in dieser Zeit konnte nur unregelmäßig stattfinden, da die Kinder bei der Feld-, Hof- und Hausarbeit gebraucht wurden.
Baubeschreibung
Das ehemalige Rathaus ist ein zweigeschossiger Satteldachbau mit nördlichem Krüppelwalm, mit Fachwerkobergeschoss und massivem Südgiebel sowie Freitreppe aus dem späten 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert mit Resten der gleichzeitig enstandenen Einfriedung.
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Baldersheim/St.-Georg-Straße |
Siehe auch
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Aub, Nr. D-6-79-114-86