Diether Steppuhn

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Dr. Diether Steppuhn

Dr. Diether Steppuhn (* 14. März 1930 in Karlsruhe) ist Schriftsetzer, promovierter Jurist, Kulturkritiker und Musikjournalist. Er lebt in Würzburg, ist verwitwet und hat aus seiner ersten Ehe drei Töchter.

Familiäre Zusammenhänge

Die Vorfahren der heutigen Steppuhns sind Einwanderer, die einst aus Ungarn ins südliche Baltikum kamen. Als nach der Reformation der Deutsche Orden den Protestantismus dort zu verbreiten suchte, zog ein katholisch gebliebener Teil der Sippe – die mehrmals die Schreibweise ihres Namens geändert hatte - nach Westen [1] und siedelte sich im Eermald an. Der Großvater Franz Steppuhn wurde in Wormditt bei Elbing geboren.

Leben und Wirken

Nach seiner Volksschulzeit in den Jahren von 1936 bis 1940 besuchte Diether Steppuhn das humanistische Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe. Bis zu dessen Wiedereröffnung nach Kriegsende im Frühjahr 1946 lernte er in der Druckerei Badenia das Schriftsetzerhandwerk. 1949 bestand er das Abitur. Daran anschließend studierte er Jura an der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er bestand sowohl das Referendar- als auch das Assessorexamen in Baden-Württemberg. An der Uni Würzburg wurde er 1956 bei Prof. Dr. Friedrich August von der Heydte im Völkerrecht mit der Disseratation „Der Beobachter. Seine Stellung und seine Bedeutung. Eine völkerrechtliche Untersuchung als Beitrag zum Studium der Struktur der internationalen Organisation“ zum Dr. jur. promoviert.

Beruflicher Werdegang

Zunächst war Diether Steppuhn in Koblenz und Mainz in Privatbanken tätig und dabei auch am Aufbau der ersten deutschen Factoring-Abteilung beteiligt. Danach arbeitete er in Anwalts- und Notariatskanzleien. Anschließend war er einer von mehreren Geschäftsführern einer Würzburger Bauträger-Gesellschaft.

Von 1985 bis 1987 war er in Huntsville (Alabama, USA), um dort mit Hilfe von Villeroy & Boch aus Mettlach eine Fliesen- und Sanitärfirma aufzubauen, die auch „Bathroom Furniture“ verkaufte und neben Fliesen auch Granit und Marmor verlegte; sie existiert noch. Es folgten zwölf Jahre Tätigkeit in einer großen Miet- und Hausverwaltung in Ludwigsburg. In dieser Zeit war er nach der Wende 1990 in mehreren Seminare in den neuen Bundesländern Referent für praktischer Miet- und Hausverwaltung.

Musikredaktion

Seit 1962 ist Diether Steppuhn nebenberuflich Musikkritiker für klassische Musik in deutschen Schallplatten- und Musikzeitschriften, u.a. FonoForum, Das Orchester, Neue Musikzitung, Rondo, ensemble und Rohrblatt; er verfasste auch zahlreiche Texte auf LP-Hüllen und in CD-Beiheften. Während seines Aufenthalt in den USA in den 1980er Jahren gestaltete und moderierte er zwei Jahre lang im Tonstudio des örtlichen Public-Radio-Sendes WLRH 89,3 FM Stereo auf dem Campus der UOA – Universtity of Alabama – eine wöchentliche Radiosendung „DiStep's Record Corner“ mit klassischer Musik auf eigenen Tonträgern.

Sprachkritiker

Als von der Rechtschreibreform betroffener Autor und Musikjournalist ist Diether Steppuhn Sprachbeobachter und -kritiker. Als engagierter Kritiker der Rechtschreibreform trat er 1999 dem Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) bei und verfasste zahlreiche reformkritiksche Briefe an Politiker und Leserbriefe. Als Sprachkritiker besuchte er am 8. Februar 2007 die Bastian-Sick-Schau im Congress Centrum Würzburg bei dessen Tournee zum Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“.

Herausgeber

Nach seinem Goldenen Abitur im Jahre 1999 veröffentlichte er gemeinsam mit seinem Freund Dr. Günter Dietz [2] das dreibändiger Sammelwerk „Zwischen den Zeiten - Bismarck-Gymnasium Karlsruhe, Abitur 1949“. Diether Steppuhn stellte es mit Günter Dietz aus eigenen und vielen Beiträgen seiner Schulkameraden über vier Jahre Nazizeit und vier Jahre Bundesrepublik Deutschland zusammen und veröffentlichte die Bände mit einer Auflage von jeweils 100 Exemplaren. Der 2017 erschienene dritte Band enthält weitere Erlebnisberichten, Nachrufen und Würdigungen verstorbener Klassenkameraden.

Als Zeitzeuge wird er immer wieder von seiner eigenen Karlsruher Schule und auch von Würzburger Schulen eingeladen.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Von 1997 bis 2009 war Dieter Steppuhn Sekretär der Internationalen Rosetti-Gesellschaft (IRG), seit 2009 ist er dort noch Beisitzer.

Als Mitglied des Kartellverbands katholischer deutscher Studentenvereine (KV) leitet Diether Steppuhn seit 2001 den Würzburger Ortszirkel „Schelch“.

Veröffentlichungen

Dissertation

  • Der Beobachter. Seine Stellung und seine Bedeutung. Eine völkerrechtliche Untersuchung als Beitrag zum Studium der Struktur der internationalen Organisation. Universität Würzburg, Rechts- und staatswiss. Fakultät, Dissertation vom 31. Juli 1956 - o. O., [1956], V, 130 gez. Bl.

Bücher

  • Der Beobachter. Seine Stellung und seine Bedeutung. Eine völkerrechtliche Untersuchung als Beitrag zum Studium der Struktur der internationalen Organisation. Universität Würzburg, Rechts- und staatswiss. Fakultät, Dissertation vom 31. Juli 1956
  • Dieter Steppuhn und Günter Dietz (Hrsg.): Zwischen den Zeiten. Goldenes Abitur 1999 (Sexta 1940 - Oberprima 1949) am Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Band 1. Würzburg 2001, ISBN: 3-00-007382-5
  • Dito: Zwischen den Zeiten. Goldenes Abitur 1999 (Sexta 1940 - Oberprima 1949) am Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Band 2. Würzburg 2003, ISBN: 3-00-011462-9
  • Dito: Zwischen den Zeiten. Weitere Erlebnisberichte, Nachrufe und Würdigungen verstorbener Klassenkameraden. Band 3. Würzburg 2017, ISBN: 978-3-00-050344-3

Artikel (Auswahl)

  • Der Beobachter bei internationalen Gremien. In: Archiv des Völkerrechts, Tübingen: Mohr, Band 8, Heft 3, September 1960, S. 257-276
  • Im Wirbel der Katastrophe. AH Dr. Wilhelm Popp (†) erzählt aus seinem Leben. In: Rhein-Franken-Blätter, Studentenverbindung K.St.V. Rheno-Frankonia, Herbst 2008 - im Netz
  • Amerikanische Umerziehung deutscher Jugendlicher. In: Jahresbericht 2008/09 des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe, Fördergemeinschaft des Bismarck-Gymnasiums, S. 182-187 (ein Kondensat des gleichnamigen Beitrags aus dem Gold-Abi-Büchlein von 1999)

Musikaufsätze (Auswahl)

  • Die Handschrift Antonio Rosettis in den Jahren 1789/1791 in graphologischer Deutung. [Autoren dieses Heftes: Robert Bollschweiler ... Redaktion: Günther Grünsteudel, Diether Steppuhn]. Wallerstein/Ries: Internationale Rosetti-Gesellschaft, 1999, 16 S.
  • Nun ist's aus, falterhaft, liebeslohend - Mozart und seine deutschen Übersetzer. (Kritik zu Ragna Maria Gschwend) In: literaturkritik.de Nr. 12, Dezember 2006 - im Netz („Dass eine Übersetzerin von Rang - sie ist vor allem für das Italienische zuständig - diese Arie als Aufhänger benutzt für ein kurzweilig zu lesendes Buch, passt wunderbar zum nun zu Ende gehenden Mozartjahr. Denn was sie mit detektivischem Spürsinn an deutschen Übersetzungen dieser Arie gefunden hat und vergleichend nebeneinanderstellt, ergibt so etwas wie die Blaupause der deutschen Mozart-Rezeption von damals bis heute.“)
veröffentlicht auch im Jahresbericht 2005/06 des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe, Fördergemeinschaft des Bismarck-Gymnasiums, S. 183-189
  • „Le Nozze di Figaro“ - Eine neue deutsche Übersetzung. (Kritik zu Ragna Maria Gschwend) In: Jahresbericht 2009/2010 des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe, Fördergemeinschaft des Bismarck-Gymnasiums, S. 160-167

Kontakt

Dr. Diether Steppuhn
Musikredaktion
Brunostraße 4a
97082 Würzburg
Telefon: 0931 - 619 27-27
E-Mail: dSteppuhn@t-online.de

Quellen

  • Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Diether Steppuhn.

Anmerkungen, Erläuterungen und Hinweise

  1. Dies erfuhr der Student Diether Steppuhn in Freiburg in den 1950er Jahren bei einem Treffen mit Prof. Fedor Stepun. Informationen über Fedor Stepun bei Wikipedia [1].
  2. Günter Dietz (* 13. April 1930 in Karlsruhe; † 13. Mai 2017 in Heidelberg) war ein deutscher Altphilologe, Dichter und Übersetzer aus dem Neugriechischen. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
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