Gartenvilla Unterer Steinbergweg

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Nordost-Ansicht der Gartenvilla im Unteren Steinbergweg 1
Südansicht der Gartenvilla im Unteren Steinbergweg 1

Die Gartenvilla Unterer Steinbergweg (auch: MFK-Palais oder Debes-Villa) ist ein Baudenkmal im Stadtbezirk Grombühl.

Standort

Die ehemalige Debes-Villa befindet sich am Unteren Steinbergweg 1 zwischen Nordtangente und der Weinlage Würzburger Stein.

Geschichte

Direkt unterhalb des Weinberges steht das Bürgerhaus aus dem Jahr 1875. Es enthielt zwei herrschaftliche Wohnungen, Bedienstetenräume, aber auch einen gewölbten Weinkeller. Den reich gegliederten Baukörper mit seinem Fachwerkgiebel schmücken filigrane Elemente wie etwa Flechtwerk an Balkonen und Dachgängen. Jugendstilbauten dieser Art waren bewohnbare Kunstwerke. Der Architekt verstand seinen Entwurf als Gesamtkunstwerk und setzte den Stil des Hauses bis in die Inneneinrichtung hinein fort. Wandgemälde und Fenstergestaltung, Sockel, Leisten, bis hin zu den Möbeln, entsprach alles dem fortschrittlichen Geschmack zur Endzeit des zweiten deutschen Kaiserreichs.

1984 hat der Main-Franken-Kreis die Villa mietfrei als Vereinsheim von der Stadt Würzburg übernommen. 1987 restaurierte der Main-Franken-Kreis das verfallene Bürgerhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Erneuert wurde damals die Dacheindeckung. Im Gebäude selbst wurden die Räume im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss teilweise hergerichtet. Hierbei wurde viel Wert auf die Optik (Ausstattung mit originalgetreuen Tapeten, Möbeln etc.) gelegt, aber eine Sanierung in eigentlichem Sinne erfolgte nicht. So sind die Räume zum Beispiel nur rudimentär mit Elektrik versorgt (Deckenlampe + max. 2 Steckdosen pro Raum). Die Beheizung der Räume erfolgt über Gas-Einzelöfen. Sanitäranlagen sind so gut wie nicht vorhanden. Im Dachgeschoss wurden keine nennenswerten Renovierungen veranlasst.

Im Laufe der Jahre hat man sich seitens des Main-Franken-Kreises auf den Erhalt der Verkehrssicherungspflicht beschränkt. Selbst diese konnte mit fortschreitendem Alter der Mitglieder und dem immer stärker werdenden Mitgliederschwund nicht mehr geleistet werden. Das Objekt müsste unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes komplett generalsaniert werden. Das schließt auch das Nebengebäude und die Außenanlagen, die verwildert sind, ein. Hierfür kämen auf die Stadt Würzburg Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro zu. Auch hat der Fachbereich Hochbau bereits mitgeteilt, dass mit Kapazitäten für ein solches Objekt nicht vor 2027 zu rechnen sei. Mit Beschluss vom 16. März 2023 erteilte der Stadtrat der Verwaltung den Auftrag, die Vermarktung der Debes-Villa einem auf Denkmalschutz-Immobilien spezialisierten Makler zu erteilen.

Der Auftrag an den Makler ist mittlerweile erteilt. Verzögerungen waren u.a. der längerwierigen Abstimmung mit diversen Institutionen im Hinblick auf mögliches Interesse am Restinventar geschuldet. Außerdem wollte die Verwaltung den hochverdienten Main-Franken-Kreis bei seinem Abschied aus dem Objekt nach Jahrzehnten der Nutzung nicht bedrängen. Der Auftrag zur Veräußerung wurde damals erteilt, weil bewusst war, dass ein Halten des Gebäudes in städtischem Eigentum nur unter erheblichem finanziellen Aufwand möglich sein würde und eine Refinanzierung der Kosten nicht zu erwarten war. Aufgrund einer Vielzahl vorrangig zu sanierender und zu bauender Projekte kann aufgrund des engen Investitionsspielraums im Vermögenshaushalt keine Finanzierung sichergestellt werden. [1]

Baubeschreibung

„Gartenvilla, zweigeschossiger Satteldachbau mit Drempel, übergiebelter Risalit mit Freigespärre und geschnitzter Holzgalerie, Putzmauerwerk, 'Schweizerhausstil', um 1860/70.“

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweis

Kartenausschnitt

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