Anton Schlembach
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Dr. Anton Schlembach (* 7. Februar 1932 in Großwenkheim; † 15. Juni 2020 in Speyer) war 95. Bischof des Bistums Speyer. Zuvor war er Domkapitular und Generalvikar in Würzburg.
Leben und Wirken in Würzburg
Anton Schlembach stammte aus einer Landwirtsfamilie. Nach dem Abitur 1950 am Humanistischen Gymnasium Miltenberg studierte er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Am 10. Oktober 1956 wurde er in Rom durch Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Anschließend promovierte er im Jahre 1959 zum Doktor der Theologie. Zurückgekehrt in sein Heimatbistum Würzburg, wurde Schlembach nach den Kaplansjahren mit vielfältigen Aufgaben betraut: Drei Jahre war er Direktor des Studienseminars in Aschaffenburg und Regens des Priesterseminars in Würzburg. Am Frobenius-Gymnasium in Hammelburg und am Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg erteilte er Religionsunterricht. Danach war er Direktor des Studienseminars und Regens des Würzburger Priesterseminars. Am 1. Juni 1981 wurde er zum Domkapitular ernannt. Einen Monat später erfolgte die Ernennung zum Generalvikar des Bistums Würzburg.
Bischof in Speyer
Am 25. August 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof des Bistums Speyer ernannt. Die Weihe fand am 16. Oktober durch seinen Vorgänger, den Münchener Erzbischof Dr. Friedrich Wetter, im Kaiserdom in Speyer statt.
Viele Highlights gab es in der fast 24-jährigen Amtszeit Schlembachs als Bischof von Speyer. So kam am 4. Mai 1987 auf seine Einladung hin Papst Johannes Paul II. nach Speyer. Eine Premiere gab es auch am 22. Oktober 2006, als im Speyerer Dom mit dem Speyerer Diözesanpriester Paul Josef Nardini, der im 19. Jahrhundert als Pfarrer von Pirmasens gegen die soziale Not gekämpft hatte, erstmals ein Pfälzer seliggesprochen wurde. Manchem hohen Staatsgast, den Bundeskanzler Kohl in seinen Heimatdom brachte, erläuterte Bischof Schlembach persönlich die europäische Bedeutung des Bauwerks: Michail Gorbatschow und Boris Jelzin ebenso wie George Bush, König Juan Carlos oder Vaclav Havel. Und auch Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., ließ sich von ihm nach Speyer einladen: Am Pfingstfest 1990 feierte dieser anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt gemeinsam mit 17 Kardinälen und Bischöfen aus Ost- und Westeuropa im Dom einen „Europagottesdienst“ und schenkte der Stadt die 3 Meter hohe Bronzefigur eines von Martin Mayer geschaffenen Jakobpilgers, aufgestellt an der Maximilianstraße.
2007 beantragte Schlembach seinen Rücktritt vom Bischofsamt, was ihm durch Papst Benedikt XVI. gewährt wurde. Nach der Emeritierung war dennoch Schlembachs Entscheidung klar, seinen Wohnsitz in der Bischofsstadt Speyer zu behalten – zunächst im Bistumshaus Sankt Ludwig und später im Caritas-Altenzentrum Sankt Martha, wo er ein kleines Appartement bewohnte. Wenn es die Kräfte und die Gesundheit zuließen, nahm er auch noch gerne öffentliche Termine oder seelsorgliche Dienste wahr.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Von 1991 bis 2006 war Schlembach Großprior der Deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
- Anton Schlembach war Ehrendomherr des Bistums Würzburg.
Mitgliedschaft
- Anton Schlembach war Mitglied der W. K. St. V. Unitas-Hetania Würzburg.