Wasserwerk Stuttgarter Straße
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Das Wasserwerk Stuttgarter Straße versorgte die Stadt Heidingsfeld ab 1922 mit Trinkwasser.
Lage
Das Wasserwerk befindet sich in der Stuttgarter Straße 12. Vor dem Gebäude steht am Gehsteigrand ein kleiner Wandbrunnen.
Geschichte
Für die Wasserversorgung der Stadt Heidingsfeld waren um 1900 bei den meisten Häusern nur Pumpenbrunnen vorhanden, von denen auch 16 für öffentliche Zwecke dienten. Ferner wurde aus unmittelbarer Nähe der Stadt Quellwasser für 5 öffentliche Laufbrunnen zugeführt, das durch eine von Wasserkraft getriebenen Pumpe künstlich gehoben wird. [1] Eine Wasserleitung wurde in Heidingsfeld erst kurz nach dem ersten Weltkrieg gebaut. [2]
Das Gebäude des Wasserwerks wurde 1921 errichtet und von dort wurde ganz Heidingsfeld bis 1949 mit Trinkwasser versorgt, danach bis in die 1960er Jahre noch teilweise. Herzstück der Anlage ist eine immer noch einsatzfähige Doppelkolbenpumpe, die ursprünglich mit Leuchtgas betrieben und 1987 auf Superbenzin umgerüstet wurde. Mit ihr können aus den beiden zwölf Meter tiefen Flachbrunnen im Untergrund bis zu 18 l/s gefördert werden. 1928 wurde eine Hochdruckanlage mit Pumpwerk in Betrieb genommen, die mit einem 7,5 PS Elektromotor bis zu 4 l/s für das Dallenberg-Gelände bereitstellen konnte. [3]
Mit der Eingemeindung 1930 übernahm die Stadt Würzburg sukzessive die Trinkwasserversorgung Heidingsfelds. 1967 wurde das Heidingsfelder Wasserwerk dann komplett aus dem Betrieb genommen. Lediglich in einer besonders starken Trockenperiode in den 1970er Jahren stützte das Werk nochmals die verfügbare Wassermenge in der Stadt. Seitdem wird die Anlage nur noch zu Demonstrationszwecken bzw. zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit gestartet. Das verfügbare Wasser hat heute keine Trinkwasserqualität mehr.
Bildergalerie
Die Aufnahmen entstanden beim Tag des offenen Denkmals 2015:
Quellen
- Main-Post: „Die Besonderheiten des alten Wasserwerks“ (9. September 2015)
- Main-Post: „Parkanlagen, altes Wasserwerk und Kalkofen locken“ (7. September 2006)
Einzelnachweise
- ↑ E. Grahn: „Die städtische Wasserversorgung im Deutschen Reiche, sowie in einigen Nachbarländern“, Bd. 2, De Gruyter 2019 (Nachdruck von 1902), S. 163
- ↑ Rainer Leng: „Die Geschichte der Stadt Heidingsfeld“, Schnell + Steiner 2005, S. 181
- ↑ Bericht des Bayerischen Landesamtes für Wasserversorgung über die bisherige 50jährige Tätigkeit 1878 bis 1928 mit Geschäftsbericht über die Jahre 1927 und 1928, De Gruyter Oldenbourg 2019 (Nachdruck von 1929), S. 220