Würzburger Schule der Denkpsychologie
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Die Würzburger Schule der Denkpsychologie wurde Ende des 19. Jahrhunderts am Institut für Psychologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg entwickelt.
Geschichte
Die Schule der Denkpsychologie wurde durch Prof. Oswald Külpe und unter anderem seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Karl Marbe ab 1896 an der Universität Würzburg gegründet.
Forschungsansatz
Themenschwerpunkte dieser Forschung waren das Denken, Urteilen, Wollen sowie die Aufmerksamkeit. Dabei wird die eigene Erfahrung in Form der systematischen Selbstbeobachtung in der Lehre der Würzburger Schule als Basis psychologischer Erkenntnisse angesehen. Unter anderem wurden Assoziationen und Gedankenprozesse untersucht, die durch vorgegebene Reize ausgelöst wurden. Eine wichtige Erkenntnis war die abgeschlossene und teilweise unbewusste Steuerung menschlichen Denkens. Die Denkpsychologie befasst sich mit der wissenschaftlichen Erforschung des Denkens, dem Lösen von Problemen, dem logischen Schluss und der Bildung von Begriffen.
Anwendung
Die Würzburger Schule und die Denkpsychologie bilden wichtige Grundlagen für die Bewußtseinserforschung, findet Anwendung beispielsweise in der Werbepsychologie und gehört zum Basiswissen zur Erstellung psychologischer Gerichtsgutachtern.
Oswald-Külpe-Preis
An die Würzburger Schule wird seit 2005 mit der Verleihung des Oswald-Külpe-Preises erinnert, der herausragenden Wissenschaftler verliehen wird, die höhere geistige Prozesse experimentell erforscht haben.
Siehe auch
Literatur
Wilhelm Janke: Hundert Jahre Institut für Psychologie und Würzburger Schule der Denkpsychologie. Hogrefe, Göttingen 1999, ISBN: 3-8017-1310-5, S. 508.