Tanzlinde
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Tanzlinden sind „geführte Bäume“. Darunter versteht man zu Bauwerken geformte Bäume, wozu sich die Linde besonders eignete. Die Äste wurden um den Stamm herum in die Waagerechte gezogen und mit Säulen und Balken gestützt, so dass ein Boden entstand, dem weitere folgen konnten. Tanzlinden finden sich in den Niederlanden wie in Ostpreußen und Schlesien und in Bayern.
Ehemaliger Standort
In Würzburg stand ein solcher Baum auf dem heutigen Paradeplatz, wie auf einem Stich von Salomon Kleiner aus dem Jahr 1740 zu sehen ist. Carl Heffner schreibt dazu: „Außerdem befanden sich auf dem Platze [d. h. Paradeplatz] einige uralte Linden, unter deren weitverzweigten, künstlich ausgespreitzten Aesten einst öffentlich Gericht gehalten wurde und zu gewissen Zeiten festliche Tänze von der jungen Bürgerschaft aufgeführt wurden.“ [1]
Literatur
- Rainer Graefe: Bauten aus lebenden Bäumen. Geleitete Tanz- und Gerichtslinden. (Arbeitsblätter zur Baugeschichte, Bd. 4) Aachen / Berlin 2014.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Carl Heffner: Würzburg und seine Umgebungen, ein historisch-topographisches Handbuch. 2. Auflage, Würzburg 1871, S. 366